Noch zur Pause war für die Westfalia allerdings zu befürchten, dass man in Mengede die Tabellenspitze verlieren könnte. Denn der Wickeder Führung von Christian Fröse, durch einen, zumindest fragwürdigen, Strafstoß (Christof Luka soll Sebastian Didion elfmeterreif gefoult haben (38.)) ließen die Mengeder praktisch mit dem Pausenpfiff den Ausgleich folgen.
Und das ebenfalls durch einen Strafstoß. Diesmal war es allerdings ein Handelfmeter, der zu einem Treffer führte. Andreas Toetz parierte einen Kopfball von Mengedes Angreifer Christoph Malke in Torhüter Manier auf der Linie, wofür er außerdem die Rote Karte kassierte. „Das war ein Reflex. Ich konnte die Hand einfach nicht mehr weglassen“, so der Unglücksrabe hinterher. Robin Dieckmann ließ sich die Chance nicht entgehen (45.).
Mengede 08/20: Hollmann – Kaya, Uphues, Luka – Dieckmann, Bas, Tielker, Marin, Breer – Schultze, Nolte (20. Malke)
Schiedsrichter: Benjamin Schäfer (Herten)
Zuschauer: 350
Tore: 0:1 Fröse (39. FE); 1:1 Dieckmann (45. Handelfmeter); 1:2 Schymanietz (80.)
Rote Karte: Andreas Toetz (45. absichtliches Handspiel)
„Wir haben uns in der Halbzeit geschworen, dass wir für den ‚Toetzi‘ das Ding hier klar machen“, strahlte Wickedes Kapitän Sebastian Didion anschließend. Und tatsächlich. Der Platzverweis wirkte wie ein Befreiungsschlag für die Wickeder. Waren sie vor der Pause noch zu verhalten in ihren Aktionen, zeigten sie nach dem Seitenwechsel mehr Engagement.
„In der ersten Hälfte war das natürlich kein tolles Spiel von uns“, bilanzierte auch Coach Marko Schott anschließend. „So langsam spüren die Jungs wohl den Aufstiegs-Druck.“ In Unterzahl legten die Gäste allerdings mehr und mehr die Gedanken an das große Ziel ab und zeigten, was sie auszeichnet: Nämlich mannschaftliche Geschlossenheit. Angeführt von ihrem Kapitän Didion wehrten die Gäste Angriffswelle um Angriffswelle der Mengeder ab. Und das meist schon so früh, dass Keeper Jan Broda nie ernsthaft in Bedrängnis geriet. „Da fehlt uns einfach die Durchschlagskraft“, bemängelte Mengedes Coach Mario Plechaty, der schon nach 19 Minuten seinen derzeit besten Angreifer Freddy Nolte verletzungsbedingt austauschen musste.
So richteten sich die meisten der gut 350 Zuschauer wohl schon auf ein gerechtes Unentschieden ein. Doch in Wickeder Reihen gibt es ja noch einen Roman Schymanietz. Der zeigte heute praktisch über die gesamte Spielzeit seine weniger positive Seite, mit viel Gemecker und der einen oder anderen Nickeligkeit.
Doch dann mutierte er innerhalb von einer Sekunde zur anderen doch wieder zum Matchwinner. „Ich wollte ihn gerade runter nehmen, hatte Matthias Kaszta schon an die Seitenlinie gerufen, da macht er doch noch sein Tor“, schüttelt auch Schott mit dem Kopf. Und das wie zumeist in echter Schymanietz-Manier. Ein Kopfball-Abpraller nach einem Freistoß fiel ihm in der 80. Minute genau vor die Füße und da fackelt einer wie er natürlich nicht lange. Mengedes Keeper Andreas Hollman war chancenlos und der Wickeder Sieges-Jubel kannte keine Grenzen.
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