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Schalke: Fans verhöhnten Mannschaft

Bei Schalke 04 brennt der Dachstuhl - die Fans gehen auf Konfrontations-Kurs zu ihren einstigen Lieblingen.

Eine Stunde nach dem Schlusspfiff war die
Arbeit für Andreas Müller noch nicht beendet. Als die Spieler sich
nach dem 1:3 (1:1) bei Bayer Leverkusen schon längst kommentarlos
in den Bus verkrochen hatten, diskutierte der Manager von Schalke
04 mit den wütenden Fans. Über eine `seelenlose Mannschaft´,
`taktische Fehler´ und `Mist, der bei anderen Klubs nicht passiert´
- dem Ex-Profi klangen die Vorwürfe noch lange in den Ohren.
Ihr Urteil über die Millionen-Stars, die dem Traditionsklub
nach 49 Jahren endlich wieder einen Meistertitel bringen sollen,
hatten die erbosten Anhänger ohnehin schon gefällt - und die
Höchststrafe ausgesprochen. `Ihr seid scheiße wie der BVB´,
brüllten die Fans, als die Spieler nach der zweiten bitteren Pleite
innerhalb von vier Tagen ganz schnell aus der Kabine in den Bus
verschwanden.
Nach nur sechs Bundesliga-Spielen ist die Stimmung auf Schalke
bereits auf dem Nullpunkt: Die Anhänger gehen nach den vollmundigen
Versprechungen im Sommer und den ernüchternden Ergebnissen im
Herbst auf die Barrikaden, die Mannschaft ist nach Petzer-Affäre
und Maulwurf-Suche entzweit, Trainer Mirko Slomka verspürt immer
heftigeren Gegenwind, und Neuling Müller scheint als Krisenmanager
überfordert.
`Ich bin nicht ratlos´, beteuerte der Nachfolger von Rudi
Assauer: `Wir wissen, wo wir ansetzen müssen.´ In Leverkusen
bewiesen die hochbezahlten Profis indes erneut, dass alles, was
Müller und Slomka in der Krise versuchen, nicht fruchtet. Nach dem
UEFA-Cup-K.o. beim AS Nancy hatte es ein `Donnerwetter´ in der
Kabine gegeben, mit `eindeutigen Worten´ des Managers - ohne Erfolg.
Zuvor hatte bereits die zwischenzeitliche Suspendierung von
Gerald Asamoah ihr Ziel nicht erreicht: Die Autorität des
Trainerneulings wurde nicht gestärkt, sondern geschwächt. Auch die
erstmalige Zusammenarbeit mit einem Motivations-Trainer, der vor
allem den Teamgeist stärken sollte, brachte keinen Erfolg. Und über
die vor Saisonbeginn auf Trainingsshirts verkündete `totale
Dominanz´ machten sich in Leverkusen sogar die eigenen Fans lustig.
Dem zunehmenden Druck auf Trainer Slomka will Müller nicht
nachgeben. `Es ist doch klar, dass im Umfeld viele nach einem
Trainerwechsel schreien. Aber wir haben eine Strategie, die werfen
wir nicht über den Haufen´, sagte der Manager: `Wir vertrauen
Mirko, weil wir überzeugt sind, dass er uns dahin bringt, wo wir
hinwollen.´
Slomka selbst stellte sich schon auf ungemütliche Zeiten ein.
`Der Blätterwald rauscht ja schon lange´, sagte der 39-Jährige, dem
bereits seit seinem Amtsantritt am 4. Januar in einigen Medien der
derzeit arbeitslose Christoph Daum im Nacken sitzt: `Es gab vom
ersten Tag an Stimmen, die gesagt haben: Ich bin der Falsche. Aber
ich stehe das durch. Ich werde garantiert nicht aufgeben.´
Indes freute sich sein Gegenüber Michael Skibbe, dass Bayer in
den vergangenen, nicht so erfolgreichen Wochen `eine ganze, ganze
Menge Ruhe in Mannschaft und Verein´ bewiesen hat. Nach zwei 3:
1-Siegen innerhalb von vier Tagen gegen den FC Sion und Schalke,
dem Einzug in die UEFA-Cup-Gruppenphase und dem Sprung auf Platz
acht in der Bundesliga durfte sich der ehemalige DFB-Trainer mit
angenehmeren Themen befassen als sein Kollege Slomka.
U21-Nationalspieler Gonzalo Castro, mit zwei Toren Leverkusens
Matchwinner, sei `ein toller Junge mit übergroßen fußballerischen
Qualitäten´, lobte Skibbe den 19-Jährigen, der nach dem 0:1 durch
Marcelo Bordon (6.) mit seinen beiden Treffern (28., 47.) das Spiel
drehte, ehe Carsten Ramelow für die Entscheidung sorgte (56.): `Er
ist ein ganz großes Talent.´
Slomka saß mit finsterer Miene daneben und war mit den
Gedanken ganz woanders.

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