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MSV: "Mädchenfußball"
Der Umgangston ist rauer geworden

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Der Zorn ist immer noch groß. Sobald MSV-Trainer Milan Sasic an den Gruselkick gegen den FC Ingolstadt (3:1) denkt, schwillt seine Halsschlagaderprompt an.

„Das hatte mit Fußball nichts zu tun“, schimpft der Kroate, der am Dienstag sein 53. Wiegenfest gefeiert hat, mit hochrotem Kopf. „Das habe ich den Spielern auch deutlichst gesagt.“

Aus Sasic‘ Kritik herausgenommen werden lediglich Florian Fromlowitz, Emil Jula, Dzemal Berberovic sowie Andre Hoffmann. „Wenn ein 19-Jähriger allen angeblichen Führungsspielern vormacht wie es geht, dann holen wir halt noch zwei Youngster hoch und die anderen können nur noch zuschauen“, schäumt Sasic vor Wut. „Wenn die Tabelle bei jemandem Druck auslöst, ist er hier fehl am Platz. Und wenn man in der zweiten Liga spielen möchte, darf man sich nicht immer wieder solche Aussetzer leisten.“

Glück gehabt: Sasic hat Kevin Wolze seinen Stollen-Ausetzer verziehen.

Dummheiten wie die von Kevin Wolze, der sich die falschen Stollen ausgesucht hat, kann Sasic verzeihen. Auch einen Fehlpass oder einen verlorenen Zweikampf nimmt er den Akteuren nicht krumm. „Aber wenn Leute immer wieder die selben Fehler machen, obwohl wir darüber sprechen, kann ich es nicht länger entschuldigen.“

Weil die Lerneffekte bei Benjamin Kern, Jiayi Shao, Valerie Domovchiyski oder Jürgen Gjasula bislang aber ausgeblieben sind, korrigiert Sasic jetzt sogar das Saisonziel. Eigentlich wollten sich die Zebras unter den ersten sechs Mannschaft etablieren, aber jetzt gilt es nur noch, den Abstieg zu verhindern: „Wir müssen so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke knacken.“

Angesichts der bisherigen Darbietungen gilt selbst das als ehrgeiziges Unterfangen. Und am Sonntag muss der MSV ausgerechnet bei Krösus Eintracht Frankfurt antreten. Eine schier unlösbare Aufgabe. „Niemand soll von uns einen Sieg erwarten“, weiß Sasic. „Aber wir sollten es von uns erwarten. Das muss unser Anspruch sein.“

Doch die geballte Offensiv-Power der Eintracht dürfte für den MSV zu heftig sein, auch wenn sich das Trainerteam bereits eine Strategie überlegt hat. „Man darf nicht nach Frankfurt fahren und nur verteidigen“, meint Sasic, der zusammen mit seinem Assistenten Fuat Kilic am Samstag noch einen Abstecher nach Kiel machen wird, um den kommenden Pokalgegner im Heimspiel gegen Energie Cottbus II unter die Lupe zu nehmen. „Wir müssen im Mittelfeld endlich mal explodieren. Dann kriegen wir auch unsere Chancen.“

Milan Sasic hofft auf ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk von Bruno Hübner

Dass mit Bruno Hübner sein Kumpel nun auf der anderen Seite steht, interessiert ihn nicht. „Bruno hat genug Zähler, er weiß, was er zu tun hat“, lacht Sasic und hofft damit auf ein nachträgliches Geburtstagspräsent von Hübner. „Die steigen ja ohnehin auf. Aber wir brauchen die Punkte dringend.“
Dafür wünscht er sich auch die nötige Körpersprache und fügt das hart umkämpfte Match zwischen dem Rivalen aus Düsseldorf und St. Pauli an. „Da ging es richtig zur Sache. Aber wir kriegen nur Gelbe Karten für Trikot-Zupfer. Das ist Mädchenfußball.“

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  • montalbano 21.10.2011 10:38 Uhr
    Hallo Herr Richter,

    kann das sein das Sie Artikel verfassen und niemals im Stadion oder beim Training waren um beurteilen zu können welchen Stellenwert ein Spieler wie Bejamin Kern für den MSV hat?
    Sie greifen Vermutungen oder alte Aussagen von Milan Sasic auf und erinnern sich an die Degradierung in das Amateur Team.
    Daher ist die Aussage in ihrem Artikel zu diesem Spieler wohl eher eine gezielte Verunglimpfung als gut recherchiert.

    Ohne Benny Kern hat der MSV neben einem massiven Abwehrproblem auch noch eins mit den Standards.

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