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WF: Landesliga kompakt
Primus inter pares? Eher nicht...

Ein Gelsenkirchener Klub spielt in Münster, plötzlich ertönt die Vereinshymne des FC Bayern und der DJ ist Herthaner? Klingt skurril, ist aber so passiert.

Landesliga Westfalen 2

Vom Schwerter Schützenhof bis zum Pulverwaldstadion in Erndtebrück sind es 110 Kilometer. Eine lange Strecke, auf der viel Zeit zum Nachdenken bleibt. Allzu angenehm dürfte die Rückfahrt für den VfL Schwerte nicht gewesen sein, denn was die Mannschaft von Rüdiger Kürschners bei der Reserve des NRW-Ligisten anbot, hatte nichts mit Landesliga-Fußball zu tun. Nach desolaten 90 Minuten stand ein 0:6 auf dem Zettel, was gleichbedeutend mit der achten Niederlage in Serie ist.

Mit nur sechs Punkten wird die Lage für den VfL im Tabellenkeller immer dramatischer. Zwar bleibt die SG Hemer (1:2 gegen Menden) Letzter und der Kiersper SC (1:5 beim SV Rothemühle) zumindest punktgleich, doch die Teams über der rettenden Linie machen es wie das sprichwörtliche Eichhörnchen und ernähren sich mühsam aber stetig. So konnten sich Germania Salchendorf (2:2 beim TSV Weißtal) und der SC Hennen (3:0 beim Hasper SV) weiter von der Gefahrenzone absetzen.

Dramatik bei den „Elfern“

Über Langeweile konnten sich die Besucher der Begegnung zwischen Finnentrop/Bamenohl und der SpVg. Hagen 11 nicht beschweren. 90 Minuten lang spielten beide Teams guten Offensivfußball, erarbeiteten sich zahlreiche Chancen und… trafen das Tor einfach nicht. Es drohte ein 0:0 der attraktiven Sorte zu werden, wurde aber in den letzten Sekunden noch eine hochdramatische Angelegenheit. Tim Schrage brachte die Gastgeber in der Schlussminute in Führung und ließ die SG schon wie den sicheren Sieger aussehen.

Gökhan Özdemir hatte allerdings etwas dagegen und glich unmittelbar nach Wiederanpfiff per Distanzschuss zum 1:1 aus. „Das Spiel hatte ein super Niveau und hätte auch 5:5 ausgehen können“, bilanzierte Hagens Trainer Frank Hintzke, der zugeben musste, das er nach dem späten 0:1 nicht mehr an die Wende geglaubt hatte. „Ich dachte nur: ‚Ach du Schande, jetzt fahren wir mit leeren Händen nach Hause’. Das Unentschieden geht aber in Ordnung und auf der Leistung kann man aufbauen. Irgendwann fallen die Tore und dann holen wir wieder einen Dreier.“

Halb voll oder halb leer?

Sechs Spiele nicht verloren und trotzdem zu wenig Punkte geholt? Das ist die Frage, mit der sich der SV Hohenlimburg beschäftigen muss. Das 1:1 im Verfolgerduell gegen Hünsborn ist sicher nicht schlecht, doch durch das zweite Remis in der Serie hat es das Team von Roland Golombeck verpasst, nachhaltig an die Spitze heranzurücken. Dort rangiert weiterhin Dröschede. Die Borussia siegte 2:1 bei der Reserve der Sportfreunde Siegen und bleibt ungeschlagen.

Landesliga Westfalen 3

„Primus inter pares“, also „Erster unter Gleichen“, so nannten sich einst römische Kaiser, um einerseits ihre Verbundenheit zum Volk zu demonstrieren, andererseits aber auch ihre Sonderstellung zu unterstreichen. Warum diese historische Exkursion? Weil SW Wattenscheid 08 dieses Bild nahezu in Perfektion verkörpert. Die 08er treten zwar Woche für Woche gegen ihre Konkurrenten aus der Landesliga an, haben aber längst bewiesen, dass ihr Anspruch ein ganz anderer ist.

Das 2:0 gegen den Hombrucher SV (beide Treffer erzielte Kamil Kokoschka) war der elfte Sieg im elften Spiel. Trainer Bayram Kollu bleibt aber bescheiden, schließlich sind die 08er, die in den letzten Jahren regelmäßig kurz vor der Ziellinie auf der Strecke blieben, ein gebranntes Kind: „Wir haben aus der Vergangenheit viel gelernt. Wir wollen nicht mehr erzählen, sondern Woche für Woche unsere Leistung bringen. Fakt ist, dass es nur über die Leidenschaft geht. Wir dürfen nicht nachlassen.“ Gelingt das, dann riecht es nach Alleinherrschaft...

Mengede bleibt dran

Verhindern kann diese im Prinzip nur noch Mengede 08/20. Die Dortmunder setzten sich im Verfolgerduell gegen den SV Sodingen mit 3:1 durch, haben als Tabellenzweiter aber weiterhin sechs Punkte Rückstand. Am Ziel Aufstieg ändert das aber nichts: „Alle, aber auch wirklich alle wollen hier sportlich was erreichen. Das merkt man einfach“, sagt Mengede-Torhüter Sören Gerlach. Neuer Dritter ist der SV Zweckel, der dank eines Treffers von Nicolai Striewe in der Schlussminute 1:0 gegen Arminia Marten gewann. Zu Mengede beträgt der Abstand aber schon acht Punkte.

Einen Zähler weniger, sprich deren sieben, hat der FC 96 Recklinghausen überhaupt erst auf dem Konto. Dabei erwischte das Schlusslicht an der Pferdebachstraße in Stockum einen Traumstart und lag nach nicht einmal 60 Sekunden durch einen Treffer von Seyhan Cetinkaya in Front. Weil der TuS die Partie aber durch die Tore von Tim Bäcker und Nickolas Schmitz noch drehte, kassierten die Grün-Gelben die sechste Pleite in Serie.

Eppendorf beweist Moral

Neben dem TuS Stockum durfte sich vor allem SW Eppendorf als Sieger im Tabellenkeller fühlen. Die Mannschaft von Frank Kirchner glich im Heimspiel gegen Teutonia SuS Waltrop zweimal einen Rückstand aus und markierte in der 90. Minute gar noch den Siegtreffer durch Marvin Fahr. Der Lohn: Einen Platz hoch auf Rang zwölf und ein wenig Zeit zum durchatmen. Die gab es für Weitmar 45 (2:2 beim VfB Waltrop) nur bedingt und für Fortuna Herne (0:1 beim SV Herbede) gar nicht.

Auf Seite 2: Das Wochenende in den Staffeln 4 und 5

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