Die Spannung ist schon allein deshalb groß, weil nicht abschließend geklärt ist, wie viele Teams die Liga am Ende nach oben oder unten verlassen werden. Während die ersten acht Teams noch Aufstiegschancen haben, beginnt schon ab Platz neun der Abstiegskampf.
"Vieles bereitet mir Kopfzerbrechen"
Tabellenführer Schwarz-Weiß Wattenscheid hat sich in der Hinrunde bereits ein komfortables Punkte-Polster erarbeitet, dabei nicht ein einziges Mal verloren und wird sich angesichts von 16 Zählern Vorsprung auf Platz drei den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen. Pünktlich zum Rückrundenstart ist das Team von Bayram Kollu überdies gut in Form. „Viele Spieler haben sich aufgedrängt“, sagt der Trainer, der nun die Qual der Wahl in Bezug auf seine Startaufstellung hat. Nachdem Wattenscheid in den letzten Jahren mehrfach knapp scheiterte, steht diesmal zu erwarten, dass das Team die Spitzenposition nicht mehr abgibt.
Verfolger Mengede 08/20 hat mit 39 Punkten ebenfalls eine sehr gute Ausgangsposition und die nötige Qualität, um aufzusteigen. Richtig spannend wird es erst ab Platz drei, den derzeit der SV Herbede belegt. Allerdings glaubt SVH-Coach Marco Held im Moment nicht daran, dass sein Team diesen Platz bis zum Ende behaupten kann: „Vieles bereitet mir Kopfzerbrechen. Wir haben mehrere Verletzte, wir hatten Spielausfälle am laufenden Band.“ Klar wolle seine Mannschaft Rang drei verteidigen, sagt Held, doch „den Aufstieg anzupeilen wäre vermessen.“ Besonders der SV Zweckel, in der Hinrunde zu unkonstant und der TuS Stockum, der nach einem Katastrophen-Start zuletzt mächtig Boden gut machte, lauern.
"Das Unmögliche möglich machen"
Am anderen Ende der Tabelle, steht - etwas abgeschlagen mit nur zehn Punkten - Fortuna Herne, die zuletzt am 9. Oktober einen Sieg feierten. Für sie ist der Klassenerhalt eine Mammutaufgabe, doch Trainer Ede Demps gibt noch lange nicht auf: „Wir sehen uns nicht als Absteiger und wollen das Unmögliche möglich machen.“ Demps erwartet ein „Hauen und Stechen“ in der unteren Tabellenhälfte. Ob der FC 96 Recklinghausen noch die Kraft dafür hat, ist mehr als fraglich. Das Insolvenzverfahren läuft und der neue Trainer, Kai Moczyk, steht für die zweite Hälfte der Saison nur ein Kader von 16 Spielern zur Verfügung. Mit einer Elf, die durch A-Jugendliche und Spieler der Reserve verstärkt wird, dürfte es schwer werden, in der Landesliga zu bestehen.
Richtig spannend wird es zwischen den Plätzen 9 und 14, die gerade einmal zwei Punkte trennen. Höntrops Trainer Thomas Baron gibt hier die Marschroute vor: „Wer die Alarmglocken nicht hört, der wird Probleme bekommen.“ Natürlich hofft Baron, dass seine Spieler ein gutes Gehör haben. Seinen Kader findet der Trainer auf jeden Fall „adäquat“. Jetzt gehe es darum, stabiler zu spielen, als in der Hinrunde, dann glaubt Baron auch daran, dass sein Team drin bleibt.
Es ist schwer vorherzusagen, wer im Abstiegskampf die besten Karten hat. Klar ist nur: Angesichts von bis zu fünf Absteigern werden sich in der Rückrunde alle Teams der unteren Tabellenhälfte mächtig ins Zeug legen müssen.











