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Borussia Dortmund
Von Mario Götze zu "MG10"

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Mario Götze wird nicht rechtzeitig fit und verpasst das Champions-League-Finale. Für viele Fans war diese Nachricht ein Schock, den sie kaum verdauen könnten.

Der Abschied war tränenreich, der Applaus war laut. Und auch der obligatorische Blumenstrauß fehlte nicht. Patrick Owomoyela erhielt vor der Südtribüne am vergangenen Samstag eine würdige Verabschiedung. Überreicht wurde im Dortmunder Stadion an diesem Tag aber nur dieser eine Blumenstrauß, obwohl doch der Abgang eines weiteren langjährigen Borussen längst sicher ist. Doch dass Mario Götze von Stadionsprecher Norbert Dickel an diesem Tag nicht mit einem einzigen Wort erwähnt wurde, überraschte wohl kaum einen der mehr als 80.000 Zuschauer im Stadion. Rein emotional – so scheint es – haben beide Seiten schon länger miteinander abgeschlossen.

Einige wollen ihn nicht mehr in schwarz-gelb sehen

Noch in den ersten Tagen nach der Bekanntgabe von Götzes Wechsel zum FC Bayern München ging für viele Fans von Borussia Dortmund eine Welt unter. Ein Schicksal, das sie mit Trainer Jürgen Klopp teilten, der unlängst in einem Interview mit der englischen Zeitung „Guardian“ verriet, die Nachricht von Götzes Wechsel sei für ihn „wie ein Herzanfall“ gewesen. Nur einen Tag, nachdem Dortmund den dramatischen Last-Minute-Sieg gegen den FC Malaga bejubelte, sei Michael Zorc nach dem Training zu ihm gekommen und habe ihm die Nachricht überbracht. „Er sah aus, als wäre jemand gestorben“, berichtete Klopp. Noch am selben Abend habe er mit seiner Frau zu einer Filmpremiere gehen wollen, doch einen Termin in der Öffentlichkeit konnte er an diesem Tag einfach nicht wahrnehmen. Stattdessen telefonierte er mit einigen Spielern, von denen er wusste, dass sie der Wechsel ihres Kollegen ähnlich hart treffen würde, wie auch ihn selbst: „Es hat sie tief im Herzen getroffen.“

Alle Schwarz-Gelben – Fans wie Spieler – die nach den erfolgreichen letzten beiden Jahren schon davon träumten, ihr Verein könne den Rekordmeister nicht nur gelegentlich ein wenig ärgern, sondern dauerhaft auf einer Stufe mit ihm stehen, wurden bitter enttäuscht. Die erste Reaktion der Fans: Wut. Der Begriff „Judas“ war noch eine der freundlicheren Betitelungen, die der Jungstar erhielt.

Potential, zur internationalen Größe zu werden

Knapp einen Monat später ist die Stimmung deutlich abgekühlt. Vor einem der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte haben sich am Mittwoch auch die letzten Debatten im Borussen-Fanlager darüber, ob Götze überhaupt noch einmal im schwarz-gelb auflaufen soll, erledigt. Denn er hat nach seinem Muskelfaserriss noch immer Probleme und wird nicht auflaufen können. Auf der Internetseite des BVB wird ein Statement von ihm abgedruckt, in dem es heißt: „Es tut mir unglaublich leid, der Mannschaft in dieser wichtigen Partie nicht helfen zu können. Ich habe volles Vertrauen in unser Team und werde selbstverständlich mit nach London reisen, um die Jungs abseits des Rasens nach Kräften zu unterstützen.“ Eine sehr professionelle Aussage.

Es dürften nicht mehr viele Zweifel daran bestehen, dass Götze genau das ist: ein Profi. Das haben auch die Fans der Borussia inzwischen verstanden. Götze strebt eine große Karriere an und vermittelt den Eindruck, dass es ihm vor allem darum geht, selbst zum Superstar zu werden. Was passt da besser, als ein Angebot von Pep Guardiola, ihn zu seinem neuen Messi zu machen?

Doch während sein Spielstil tatsächlich an den kleinen Argentinier erinnert, der dem FC Barcelona nach wie vor treu ist, weist Götzes Karriereplanung möglicherweise eher die Züge eines anderen Superstars auf: Cristiano Ronaldo. Seit Beginn der gerade zu Ende gehenden Saison schreibt Götze die Einträge auf seinem Facebook-Account konsequent in Deutsch und in Englisch. Er selbst oder seine Berater haben schon früh erkannt, dass Götze das Potential besitzt, zu einer internationalen Größe, ja sogar zu einer Marke zu werden – „MG10“ statt „CR7“.

Ein übermächtiger Spieler

Bisher hat es zum Image des 20-Jährigen gepasst, für den BVB zu spielen. Dort war er einer der jungen Wilden, die über sich hinausgewachsen sind und sich dann und wann erfolgreich gegen Gegner gestemmt haben, deren Kader aus übermächtigen Spielern bestehen. Doch schon seit einer Weile ist klar: Götze gehört inzwischen selbst zu diesen übermächtigen Spielern. Beim BVB hätte er in Zukunft dafür sorgen können, dass der Verein von einer kleinen zu einer großen Nummer in Europa wird. In München hingegen kann er dafür sorgen, dass er selbst endgültig zu einer solchen großen Nummer wird.

Alle BVB-Fans, die Götze nicht mehr auf dem Rasen sehen wollten, können sich nun sicher sein, dass es nicht zu einem Einsatz kommen wird. An Götzes Stelle wird wohl der „Dortmunder Junge“ Kevin Großkreutz auflaufen. Es besteht jedoch kein Zweifel daran: Hätte Götze gespielt, dann hätte er keinen Gedanken an seinen neuen Verein verschwendet, sondern nur daran, sich diesen großen Titel in seine Vita schreiben zu können. Denn jeder Titel ist ein weiterer Schritt für Mario Götze zu „MG10“.

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