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Zweitligarelegation
Die sportliche Zukunft steht auf dem Spiel

Wie schon vor zwei Jahren bestreiten Dynamo Dresden und VfL Osnabrück die Relegation zur 2. Liga. Diesmal geht es allerdings um mehr als die Klassenzugehörigkeit.

Sie sind zum Siegen verdammt. Für Dynamo Dresden und den VfL Osnabrück geht es in der Relegation zur 2. Fußball-Bundesliga nicht nur um den sportlichen Erfolg, sondern auch ums wirtschaftliche Überleben. Beide Klubs haben die Lizenz für die 3. Liga noch nicht sicher, aus finanzieller Sicht wäre das Verpassen der 2. Liga eine Katastrophe.

"Es droht keinesfalls eine Insolvenz, aber es ist mehr als fraglich, ob wir eine Mannschaft aufstellen können, die sofort den Wiederaufstieg anpeilen kann", sagte Dresdens Geschäftsführer Christian Müller vor dem Hinspiel in Osnabrück am Freitag (20.30 Uhr/NDR). Und Torwart Benjamin Kirsten verdeutlicht: "Es geht um die Existenz im Profifußball."

Denn: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat dem Zweitliga-16. noch keine Lizenz für die 3. Liga erteilt. Für diesen Fall sei "noch einiges bis Ende Mai zu tun, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu belegen", hieß es von Vereinsseite. Gerüchte über eine mögliche Insolvenz im Abstiegsfall dementierte Müller jedoch umgehend: "Das ist völliger Quatsch." Allerdings müsste Dynamo den Etat von geschätzten 20 Millionen Euro halbieren und sich wohl für längere Zeit von höheren Ambitionen verabschieden.

Noch existenzieller ist die Bedeutung des Spiels für den Gegner Osnabrück. Neun Millionen Schulden drücken den Verein, nur ein 3,6 Millionen-Euro-Darlehen durch die Stadt im vergangenen Dezember rettete den Klub vor der Insolvenz. Der VfL war zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer.

Trotz der Finanzspritze ist die Situation immer noch bedrohlich. Bis zum kommenden Dienstag, dem Tag des Rückspiels, müssen die Niedersachsen einen Liquiditätsnachweis über 1,7 Millionen Euro vorlegen - ansonsten gibt es keine Lizenz für die 3. Liga. Im Falle des Aufstiegs beträgt die Lücke "nur" 200.000 Euro. "Für die 3. Liga liegt ein hartes Stück Arbeit vor uns", sagte auch Neu-Präsident Christian Kröger.

Aufgrund der finanziellen Lage greift der Verein daher fast schon zum letzten Strohhalm - und verkauft in Anlehnung an eine Aktion des FC St. Pauli Dauerkarten auf Lebenszeit. Ein Stehplatz kostet 1899 Euro, ein Sitzplatz 3899 Euro.

Ungeachtet der wirtschaftlichen Brisanz birgt das Duell der beiden Klubs auch sportlichen Zündstoff. Bereits 2011 trafen die beiden Teams in der Relegation aufeinander. Damals hatte Dresden in der Verlängerung des zweiten Spiels die Nase vorn. Hässliche Szenen folgten: Dynamo-Fans stürmten den Rasen und rissen später auch Sitzschalen aus der Verankerung. Die Polizei nahm damals 14 Personen vorübergehend fest. Auch in diesem Jahr ist das Duell wieder ein Sicherheitsspiel, Dynamo bekam nur 1000 Gästekarten.

"Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wieder gegen Dynamo zu spielen. Für uns schließt sich gewissermaßen ein Kreis", sagte Osnabrücks Interimstrainer Alexander Ukrow dem SID. Auch die Trennung von Klub-Idol Claus-Dieter Wollitz, der seinen Rausschmiss mit einer Wutrede provoziert hatte, spielt keine Rolle mehr. "Wir können nur aufsteigen und haben nichts zu verlieren, Dresden kann dagegen nur absteigen. Der psychologische Vorteil liegt bei uns", sagte Ukrow: "Es war in den letzten Wochen ja kaum zu erwarten, dass wir überhaupt noch die Chance zum Aufstieg bekommen würden."

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