Trotz eines launischen 1:1-Unentschieden gegen die bereits abgestiegene Reserve des MSV Duisburg war die Freude bei den Spielern unbegrenzt. Vor der Kulisse von 2200 Zuschauern rettete der designierte Wiesbadener Alexander Nandzik sein Team vom Punkt.
Tragischer Held des Tages war der kurz vor der Halbzeit eingewechselte Duisburger Innenverteidiger Rijad Tafilovic. Nach seiner Einwechslung in der 43. Minute für den gelb-rot-gefährdeten Miroslav Stepanek erzielte der U19-Stammspieler in seinem ersten Regionalligaeinsatz das 1:0. Drei Minuten vor Ende war es das Handspiel des Serben, dass zum entscheidenden Strafstoß führte.
Nach dem Schlusspfiff war dann die Freudebei den Düsseldorfern riesengroß. Schon bei seinem Treffer drehte Nandzik mehrere Runden und widmete sich gefühlt jedem einzelnen Anwesenden auf Rasen und Tribüne. Auch nach Schlusspfiff gab es bei der Fortuna kein Halten mehr. Natürlich war es Nandzik, der zu erst versucht hatte, Trainer Taskin Aksoy mit Eis zu überschütten und später die Humba mit den Fans anstimmte.
"Ich habe mir nichts gedacht"
"Ich habe mir nichts gedacht", beschreibt Nandzik seine Gefühlslage während des Elfmeters. "Ich wollte den unbedingt schießen als Geschenk für das, was Düsseldorf für mich alles gemacht hat. Mit dem Klassenerhalt habe ich was gutes zurückgegeben. Wehen Wiesbaden ist jetzt mein nächster Karriereschritt. Ich kann mit breiter Brust dahin fahren." Das Champions-League-Finale lässt sich der 20-Jährige natürlich nicht entgehen: "Das gucke ich mit meiner Freundin und ihrer Familie. Die haben zwar nicht so viel Ahnung vom Fußball, aber dafür wird es dann um so ruhiger."
Nachdem Christian Weber mit der Ersten vergangene Woche in Hannover Abstieg, freute er sich über den Klassenerhalt der Reserve umso mehr: "Ein sehr schönes Erlebnis. Wir haben es nur viel zu spannend gemacht. Aber allein, dass wir am letzten Spieltag die Möglichkeit hatten, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu sichern, war großartig. Beim Elfmeter habe ich einfach nur gedacht: 'schieß ihn rein', alles andere war mir egal. Ich war nur ganz froh, dass ich nicht schießen musste."
"Ich hätte es nur gerne etwas entspannter gehabt"
Aksoy war ebenfalls froh über das positive Ende des "Herzschlagfinals", wie er selber sagte: "Ich hätte es nur gerne etwas entspannter gehabt. Was das Team in der Rückrunde geleistet hat, war aller Ehren wert. Es wäre bitter gewesen, wenn wir dafür nicht belohnt worden wären. Da ist mir auch das Wie egal. Die Jungs haben sich ihren Urlaub nach der intensiven Rückrunde verdient, nachdem nach der Hinrunde keiner mehr einen Cent auf uns gesetzt hätte."
Duisburgs Interims-Coach Uwe Schubert war hingegen enttäuscht, die für das Spiel gesteckten Ziele nicht erreicht zu haben: "Das Ergebnis geht in Ordnung und für uns war das ein versöhnlicherr Abschluss dieser Saison. Es war eine zweikampfbetonte und hektische Partie, die Jungs wollten nochmal. Aber wenn man zwei Minuten vor Schluss einen Elfer gegen sich bekommt, ist man niedergeschlagen. Wir hatten uns dennoch vorgenommen zu Null zu spielen und zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft."




















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