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RWE: Tim Hermes
"Es ist richtig cool, für RWE zu spielen"

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Sein Engagement an der Hafenstraße begann wie in einem Albtraum. Doch die schwere Verletzung im ersten Training konnte Tim Hermes' Vorfreude nicht trüben.

Schlechter hätte es nicht laufen können. Tim Hermes stand noch ganz unter dem Eindruck des großen Bahnhofs, der die neue Essener Regionalliga-Mannschaft empfing. Dann knallte es. „Ich hatte höllische Schmerzen“, berichtet der 22-Jährige. Zunächst hoffte er noch auf Glück im Unglück, konnte sogar wieder einigermaßen laufen. Einen Tag später machten die Ärzte aber alle Resthoffnung zunichte. Diagnose: Syndesmosebandriss. Hermes: „Sie sagen, es ist komplett durch.“ Prognose: Sechs Wochen Spezialschuh, vier Wochen Reha. „Das ist natürlich blöd gelaufen. Aber ich freue mich jetzt schon umso mehr drauf, anschließend richtig angreifen zu können“, sagt Hermes trotzig.

Allein die ersten Stunden in Essen haben ihn beeindruckt. Es fehlte eigentlich nur noch der Trommelwirbel, als die Regionalliga-Mannschaft am Sonntag auf der Mitgliederversammlung in der Messe Essen einlief. Auf der Bühne wurden Hermes und die anderen Neuen anschließend einzeln vorgestellt, mit frenetischem Beifall willkommen geheißen. „Dieser Eindruck war für mich riesig groß“, schwärmt der Außenverteidiger. „Ich kannte so etwas bisher nicht. Aus Dortmund nicht, da habe ich ja nur in der A-Jugend gespielt, aus Aachen nicht und aus Wiedenbrück erst recht nicht.“

Deshalb hat die Kulisse an der Hafenstraße auch den Ausschlag gegeben, sich für RWE zu entscheiden. „Ich mag es einfach, vor vielen Fans zu spielen. Ich bin selbst großer BVB-Anhänger und in dieser Hinsicht ist Rot-Weiss Essen in der Regionalliga einzigartig. Es ist richtig cool, in Essen zu spielen.“ Daher blitzten die Konkurrenten im Werben um den dynamischen Linksfuß auch eiskalt ab, als der Zuschauerkrösus anklopfte. Der SC Wiedenbrück hatte ein Angebot vorgelegt, die Sportfreunde Siegen und auch Rot-Weiß Oberhausen hätten Hermes gern verpflichtet. „Aber als sich RWE gemeldet hat, war mir sofort klar, dass ich zusage.“

Wenn er nun schon die Saisonvorbereitung verpasst, hat er immerhin genug Zeit, sein Privatleben neu zu organisieren. In Wiedenbrück wohnte Hermes in einer XXL-Fußballer-WG. Mit seinen Teamkollegen Dominik Jansen, Christ Mbona Kasela, Zlatko Muhovic, Nick Brisevac und Kapitän Mariusz Rogowski bewohnte er ein Haus. Letzterer war auf dem Feld jedoch direkter Konkurrent des gelernten Linksverteidigers und machte ihm seinen Stammplatz streitig. Trainer Theo Schneider setzte den Youngster daher zuletzt regelmäßig als Rechtsverteidiger ein. Eine Rolle, die dem ehemaligen Dortmunder nach kurzer Eingewöhnungsphase sogar gefiel.

Auch an die Hafenstraße muss er sich natürlich erst noch gewöhnen. Ob er nach Essen zieht oder nach Dortmund, das ist jedoch noch offen. Mit der Verpflichtung von Konstantin Fring würde sich zumindest schon mal eine Fahrgemeinschaft ergeben. „Das ist aber noch nicht klar.“ Sicher ist dagegen, dass sich mit einem Umzug neue Freizeitmöglichkeiten auftun. „In Wiedenbrück konnten wir meistens nur zusammen Fernsehen gucken oder Playstation spielen. Wenn wir mal ins Café wollten, mussten wir schon nach Bielefeld fahren. Das sind auch schon wieder 40 Kilometer.“ Vorerst ist Hermes wieder bei seinen Eltern in Lünen untergekommen. Zumindest bleibt ihm durch die Verletzung nun ein wenig mehr Zeit, um eine Wohnung zu suchen – und dann richtig anzugreifen.

„Wir haben überhaupt keinen Druck“

Dass RWE in dieser Saison ganz oben angreifen wird, steht für den ehemaligen BVB-Junioren außer Frage. „Wir haben ein Riesenpotenzial in der Mannschaft. Mit Christian Knappmann haben wir einen richtig guten Regionalliga-Stürmer, Konstantin Fring und Benjamin Wingerter sind super Leute, und dazu kommen noch die, die schon in der letzten Saison da waren. Unser Ziel ist es, unter die ersten drei zu kommen. Und das werden wir auch erreichen.“ Als größte Konkurrenten sehe er Viktoria Köln und die Sportfreunde Lotte. Mit einem kleinen Unterschied, der vielleicht ein großer Vorteil werden könnte: „Wir haben überhaupt keinen Druck.“

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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