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Schalke: Kommentar
Ein Kumpel- oder Kommerzklub?

(3) Kommentare

Seit Montag läuft Schalkes Vertrag mit viagogo. Die JHV hat gezeigt, dass der Verein damit viel Kredit bei seinen eigenen Fans verspielt hat. Ein Kommentar.

Etwas mehr als zwei Jahre ist es erst her, seit Schalke die Spaltung seiner Fanszene aus der unseligen Magath-Herrschaft gerade noch so überwunden hat. Inzwischen haben sich durch die verhängnisvolle Affäre des Vereins mit viagogo neue tiefe Gräben aufgetan.

Die Schalker Verantwortlichen hätten es wissen müssen, denn als sie den Vertrag mit dem Tickethändler aushandelten, liefen bereits in Hamburg die Anhänger Sturm gegen die plötzlich legalisierte Abzocke beim Kartenkauf.

Wie groß der Schaden ist, den Schalke bei seinen eigenen Anhängern durch den Deal nimmt, ist schwer abzumessen. Ob er die 3,6 Millionen Euro übersteigen wird, die der Verein von viagogo kassiert, nur Spekulation.

Dabei müsste sich Schalke einfach nur entscheiden, was es sein will: Wirklich der Kumpel- und Malocherklub, wie es im Leitbild steht, oder ein Wirtschaftsunternehmen, dem Umsatzzahlen wichtiger sind als hehre Werte. Die Antwort ist doch eindeutig und liest sich nicht nur in immer höheren Ticketpreisen.

Selbst den kommerzkritischen Fans ist klar, dass Schalke vom Wettbewerb in der Bundesliga längst aufgefressen worden wäre, wenn der Verein nicht vor knapp zwölf Jahren mit dem Einzug in die Arena den Schritt in ein anderes Zeitalter des Fußballs gewagt hätte. Wer hätte das schon gewollt, im zugigen Parkstadion vor vielleicht 30.000 Zuschauern zu spielen, wahrscheinlich irgendwann in der zweiten Liga gegen Sandhausen.

S04-Marketingvorstand Alexander Jobst nennt es einen Spagat zwischen Tradition und Moderne So weit, so gut. Er gibt aber auch zu, dass Schalke mit viagogo eine Grenze überschritten habe, das sei ihm erst bewusst geworden, als der Protest der „viaNOgos“ immer größer wurde.

Nachdem die Mitgliederversammlung nun mit einem blauen Auge überstanden ist und der Vertrag mit viagogo seit diesem Montag gilt, muss er sich an seinen Worten messen lassen. Er hat den Mitgliedern versprochen, genau darauf schauen zu wollen, ob viagogo die Regeln einhält und nach zwei Jahren möglicherweise eine vorzeitige Beendigung der Partnerschaft prüfen zu wollen. „viaNOgo“ wird darauf achten, so viel ist sicher.

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  • rseul 02.07.2013 21:04 Uhr
    Ein Kumpel oder Kommerzklub? Herr Buschmann was wollen Sie mit dieser Überschrift sagen? Kreisliga? Bundesliga? S04 so wie er sich heute darstellt und von den Menschen, seinen Fans wahrgenommen wird, ist weder das Eine noch das Andere. Haben Sie Solche Darstellungen schon mal von dem FCB aus den Medien gehört oder gelesen? Bestimmt nicht, hier sind "alle" "mia sein mia"! Die haben sich nie mit finanziellen Problemen herumschlagen müssen! Nicht, weil sie so eine tolle Gemeinschaft sind, nein, weil sie "immer" ein tolles Management hatten. Die wurden aber auch nicht von ihren Fans durch die Medien gejagt, denn auch die haben "nicht" alles richtig gemacht, trotz Olympiastadion. Was ich mir sehr wünsche ist, das in unserem S04 mal endlich die Ruhe einkehrt die es braucht um wirklich Erfolg zu haben. Siehe Lüdenscheid Nord. Die haben es begriffen. Noch. Glück auf.
  • Monostatos 03.07.2013 10:56 Uhr
    @rseul: Den Kommentar haben Sie offensichtlich nicht verstanden. Es ging Herrn Buschmann nicht um "Kreisliga oder Bundesliga", sondern um den Spagat zwischen Wirtschaftsunternehmen und Werten, die der Fan auf Schalke traditionell (und nicht nur dort!) auf seine Fahne schreibt. Zudem scheinen Sie die Liga nicht wirklich gut zu kennen. Bayern München hatte sehr wohl riesige Finanzprobleme und stand in seinen Anfängen ganz und gar nicht rosig da. Ein gutes Management hatten die erst, als U. Hoeneß seinen Dienst antrat. Und das Fangebahren war selbst in jüngster Vergangenheit kein "Mia san Mia", erinnern möchte ich in diesem Zusammenhang an die Brandrede von Hoeneß bei der JHV vor ein paar Jahren. Und wie war das mit der ach so einigen Fanbruderschaft, als es um die Verpflichtung von Neuer ging? "Kan Neuer" stand da auf den Transparenten. Wenn es Ihnen um "Ruhe" in Ihrem Verein geht, sollten Sie den Kommentar mal auf sich wirken lassen. Der meint´s nämlich gut mit Ihnen, lieber Fan!
  • Deus Vult 03.07.2013 15:42 Uhr
    Korrigiere: die Batzis haben keine Fans. Nur Kunden.

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