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Dynamo Dresden
Kirsten hätte Rot sehen müssen

Dresdens Keeper Benjamin Kirsten war sich keiner Schuld bewusst. "Das war niemals eine Rote Karte. Wenn man so etwas ahndet, wäre das völlig überzogen."

So kommentierte der Dynamo-Schlussmann seinen Blackout, der in der 57. Minute beim 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Köln zum Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga eigentlich zur Roten Karte hätte führen müssen.

Doch der eindeutige Schubser und das Nachschlagen gegen den Spanier Román Golobart im Strafraum wurde von FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) nicht geahndet. Der Referee beließ es bei einer Ermahnung für den Torhüter, der in der vergangenen Saison seinen Ruf als "Elfmetertöter" untermauert hatte. "Wenn ich rausgehe, raschelt es schon mal", verteidigte sich Kirsten, Sohn von Dresdens und Leverkusens Torjäger-Ikone Ulf Kirsten (47), bei Sky. Der Kölner Innenverteidiger habe ihn außerdem festgehalten.

Kein Verständnis für die Aktion des Dynamo-Schlussmannes brachte Kölns neuer Trainer Peter Stöger (47) auf. "Ich hatte den Eindruck, Kirsten war mit seinem ersten Schlag nicht zufrieden und hat deshalb noch mal hingelangt. Wenn das keine Rote Karte war, dann kann es in den nächsten Wochen gefährlich werden. wenn das Schule macht - das wäre sehr gefährlich", betonte der Coach im Express.

Selbst sein österreichischer Landsmann und Dresdner Cheftrainer Peter Pacult (53) fand keine entschuldigende Worte für seinen Keeper: "Das war eine sehr dumme Aktion von Benny, und er hat Glück gehabt. Wenn man die Fernsehbilder sieht, braucht man eigentlich nichts mehr dazu zu sagen." Zufrieden konnte Pacult allerdings mit der Einstellung seiner Mannschaft sein, die nach dem 0:1-Rückstand durch das Kopfball-Tor von Anthony Ujah (61.) - der Rettungsversuch von Kirsten erfolgte erst deutlich hinter der Torlinie - mit Wille und Kampfkraft noch einen Punkt verdientermaßen rettete.

Der Held des Tages war dabei der nach knapp einer Stunde eingewechselte Tobias Kempe, der mit einem Kunstschuss (78.) das 1:1 markierte. Die Dynamo-Fans unter den 29.308 waren zu Recht aus dem Häuschen.

Allerdings bedurfte es der Mithilfe von Kölns Torhüter Timo Horn, der nach einem Rückpass versuchte, den Ball zu kontrollieren, statt ihn ins Aus zu befördern. Das sollte sich rächen, an der Strafraumlinie knöpfte ihm Dynamo-Angreifer Mickael Poté mit fairem Körpereinsatz die Kugel ab. Kempe, Sohn von Ex-Bundesliga-Profi Thomas Kempe (53), bewies Ballgefühl und vollendete mit seinem Lupfer. Kommentar von Pechvogel Horn: "Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände."

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