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1. FC Köln
Horn wird wieder "aufgerichtet"

Timo Horn war der Pechvogel aufseiten des 1. FC Köln. Sein Patzer bescherte Dynamo Dresden beim 1:1 zum Zweitliga-Auftakt noch einen Punkt.

Timo Horn war untröstlich, auch der freundschaftliche Klaps von Trainer Peter Stöger auf seinen Hinterkopf änderte daran nichts. Ausgerechnet der 20 Jahre alte Torhüter des 1. FC Köln, sonst die Zuverlässigkeit in Person, patzte beim 1:1 (0:0) bei Dynamo Dresden zum Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga. "Eine Verkettung unglücklicher Umstände", kommentierte Horn seinen Fauxpas in der 78. Minute.

Was genau war passiert? Der FC-Keeper versuchte nach einem "halben Rückpass" (Horn), den Ball zu kontrollieren, statt ihn ins Aus zu befördern. Das sollte sich rächen, an der Strafraumlinie knöpfte ihm Dynamo-Angreifer Mickael Poté mit fairem Körpereinsatz die Kugel ab. Tobias Kempe, Sohn von Ex-Bundesliga-Profi Thomas Kempe (53), bewies Ballgefühl und vollendete mit seinem Lupfer. "Es war außerhalb des Fünfmeterraums, deshalb auch kein Foulspiel an mir", sagte Horn zum Zweikampf mit Poté und gab seinen Fehler unumwunden zu.

Statt mit einem Dreier musste sich der FC somit mit einer Punkteteilung zufrieden geben. "Timo hat sich ein Klassespiel dadurch kaputtgemacht. Wir werden ihn aber wieder aufrichten", äußerte der neue Chefcoach Stöger, dessen Team durch Anthony Ujahs Kopfballtreffer (61.) in Führung gegangen war. Doch statt nachzusetzen und mit dem 2:0 den Sack zuzumachen, zogen sich die Rheinländer unverständlicherweise zurück und machten die gastgebenden Sachsen stark.

Der Kunstschuss von Kempe bedeutete den am Ende durchaus verdienten Ausgleich. "Dieser Gegentreffer fiel mit unserer freundlichen Unterstützung. Das sind zwei verschenkte Punkte, denn wir haben das Spiel lange dominiert", kommentierte Sportdirektor Jörg Schmadtke im Express.

Allerdings haderte Stöger auch mit FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding), der in der 57. Minute nach einer klaren Tätlichkeit von Dynamo-Schlussmann Benjamin Kirsten gegen FC-Innenverteidiger Román Golobart im Strafraum nicht die Rote Karte zeigte. "Ich hatte den Eindruck, Kirsten war mit seinem ersten Schlag nicht zufrieden und hat deshalb noch mal hingelangt. Wenn das keine Rote Karte war, dann kann es in den nächsten Wochen gefährlich werden. wenn das Schule macht - das wäre sehr gefährlich", betonte der 47 Jahre alte Fußballlehrer.

Selbst sein österreichischer Landsmann und Dresdner Cheftrainer Peter Pacult (53) fand keine entschuldigende Worte für seinen Keeper: "Das war eine sehr dumme Aktion von Benny, und er hat Glück gehabt. Wenn man die Fernsehbilder sieht, braucht man eigentlich nichts mehr dazu zu sagen."

Doch der Blackout, der eindeutige Schubser und das Nachschlagen gegen den Spanier Golobart, blieb ohne Folgen. "Wenn ich rausgehe, raschelt es schon mal", verteidigte sich Kirsten, Sohn von Dresdens und Leverkusens Torjäger-Ikone Ulf Kirsten (47), bei Sky. Der Kölner habe ihn außerdem festgehalten.

Beim FC blicken nun alle in Richtung kommender Sonntag (15.30 Uhr/Sky), wenn zum rheinischen Derby Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf im RheinEnergieStadion gastiert.

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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