Zu verdanken hat das der ehemalige Zweitligist seinem Sportlichen Leiter, Joachim Krug, der es trotz des fehlenden Geldes geschafft hat, den großen Teil des Stammpersonals zu behalten und mit Leuten wie Aaron Vassilou (Spvg Erkenschwick), Maik Bollmann (zuletzt SSVg Velbert) oder Felix Backszat (Hammer SpVg) zu verstärken. Deshalb sehen nicht wenige die Rot-Weißen als einen möglichen Geheimfavoriten.
„Wir haben uns mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, gut aufgestellt“, ist Krug stolz auf seine Arbeit. Dennoch stapelt der 57-Jährige (noch) tief: „Ein einstelliger Tabellenplatz, ähnlich wie in der Vorsaison, wäre super. Alles andere ist jedoch völlig Unsinn.“ Ihm würde es reichen, eine gute Rolle in der Liga zu spielen und einige der Favoriten zu ärgern. Krug: „Wenn wir besser als im vergangenen Jahr starten würden, wäre ich erst einmal zufrieden.“
Niemeier Verbleib trotz Vertragsverlängerung ungewiss
Schließlich sind bei den Wersestädtern, die sich seit nun mehr drei Jahren in der Insolvenz befinden, finanziell keine großen Sprünge möglich, weshalb der Funktionär seinen Spielern auch nicht mehr als Ein-Jahres-Verträge anbieten kann: „Im Grunde genommen sind wir ein Selbstbedienungsladen. Bei uns ist das noch so, dass die Jungs bleiben, weil es hier so schön ist. Wir müssen immer noch sehr vorsichtig agieren.“
Die Gefahr, dass Spieler den Verein verlassen werden, besteht zu jeder Zeit. Die Vertragsverlängerung Nico Niemeiers zögert sich beispielsweise so lange hinaus, weil er als abgeschlossener Betriebswirt noch auf Jobsuche ist. Es könne jederzeit passieren, dass der Abwehrspieler, der mit acht Treffern in der vergangenen Spilezeit der beste Ahlener Torschütze gewesen ist, den Verein Richtung München, Hamburg oder Stuttgart verlässt.
„Es wird nicht definitiv einfach sein, uns zu schlagen!“
Coach Carlos Castilla ist derweil mit seinem vorhandenen Spielermaterial zufrieden. „Wir haben viele gute Jungs geholt. Teilweise verfügen sie über Regionalligaerfahrung und enormes Potenzial. Da wurde richtig gute Arbeit geleistet.“ Der ehemalige Co-Trainer, der zur neuen Saison das Amt seines Ex-Chefs Marco Antwerpen übernommen hat, weiter: „Wir sind in der Lage, guten Fußball zu spielen und es wird definitiv nicht einfach sein, uns zu schlagen.“ Zumindest solange der Selbstbedienungsladen geschlossen bleibt.

