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Wattenscheid - Verl 2:2
Lage ernst, Stimmung hervorragend

Es gibt diese Fußballspiele, die man als Beobachter erstmal sacken lassen muss. Genau solch eines war das 2:2 (0:1) zwischen Wattenscheid 09 und dem SC Verl.

Eine runde Stunde war im Lohrheidestadion fast gar nichts passiert - von der frühen Gästeführung durch Guerino Capretti nach einer Ecke einmal abgesehen. Spätestens ab der Mitte der zweiten Hälfte ging es am Freitagabend aber Schlag auf Schlag - und am Ende mussten sich Fans, Akteure und Verantwortliche der Sportgemeinschaft mal wieder fragen, ob da nicht sogar noch mehr drin war als der eine Punkt, der dem Aufsteiger wenig weiterhilft.

Wattenscheid: Fronczyk - Brümmer, Kasak, Andersen, Lehmann - Zajas, Zaskoku (59. Sarisoy) - Trisic, Canbulut (85. Thamm), Enzmann - Lenz (46. Ersoy).
Verl: Lange - Schmidt (90.+2 Bömer-Schulte), Capretti, Mikic, Kaminski - Schröder - Mainka, Brinker, Großeschallau - Engelmann (87. Plucinski), Haeder (71. Hecker).
Schiedsrichter: Sascha Stegemann.
Tore: 0:1 Capretti (5.), 1:1 Sarisoy (70. Foulelfmeter), 1:2 Brümmer (73. Eigentor), 2:2 Ersoy (74.)
Zuschauer: 779.

Weil das Team von André Pawlak aber eine phantastische Moral an den Tag legte, nach dem Ausgleich durch einen zweifelhaften Foulelfmeter dank "Sherry" Sarisoy (70.) das Geschehen bestimmte, waren die Gastgeber "100-prozentig zufrieden". Selbst nach dem unglücklichen, erneuten Rückstand - nach einer scharfen Haeder-Hereingabe wurde der Ball von Lukas Lenz auf die Brust von Kevin Brümmer abgefälscht und prallte von dort ins Tor (73.) - kam 09 zurück. Nur Sekunden später staubte Seyit Ersoy einen abgewehrten Schuss von Sarisoy zum 2:2 ab.

Außerdem auf Pawlaks Notizzettel mit den eigenen Möglichkeiten: Ein Lattenkracher von Berkant Canbulut, ein toller Fernschuss von Brümmer, ein Kopfball von Christoph Kasak und eine ganz dicke Chance für Leon Enzmann. "Wattenscheid hat nie aufgegeben, die Mannschaft wollte das 3:2", hatte Gästetrainer Andreas Golombek an alter Wirkungsstätte erkannt. Viel Applaus bekam der Ex-SGWler für sein Lob, dass es in der Regionalliga einige Mannschaften gäbe, die weniger guten Fußball spielen.

Die haben aber mehr Punkte, mögen Kritiker entgegnen. "Spielt weiter so. Glück kann man sich erarbeiten", lautete Golombeks Ermunterung, den Glauben nicht zu verlieren. "Wir haben toll gekämpft, toll gearbeitet und toll Fußball gespielt", bilanzierte Pawlak - und hatte damit auch nicht unrecht. So könnte das Fazit lauten: Die Lage ist ernst, die Stimmung hervorragend. Allein, irgendwann müssen Siege her - sonst ist Wattenscheid in Schönheit gestorben.

Der Liveticker zur Partie zum Nachlesen:
reviersport.de/live/rs-spiel-x2987.html

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