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Köln feiert
Risse sorgt für Mainzer Depression

Auch nach dem x-ten TV-Interview stand Marcel Risse noch mit einem breiten Grinsen an seiner alten Wirkungsstätte in den Katakomben der Mainzer Arena.

"Das ist eine Geschichte, die nur der Fußball schreibt", sagte der Matchwinner des Zweitligisten 1. FC Köln nach dem 1:0 (0:0) im DFB-Pokal beim Bundesligisten FSV Mainz 05: "Ich hatte hier drei Jahre eigentlich nur schöne Erlebnisse, komme nach drei Monaten wieder und schieße das entscheidende Tor - schöner geht's nicht."

Freilich betonte der 23 Jahre alte gebürtige "kölsche Jong" immer wieder, sein Treffer in der 53. Minute mitten ins 05er Herz sei "keine Genugtuung" - ein wenig Schadenfreude hätte sich der Blondschopf nach dem Einzug ins Achtelfinale aber durchaus erlauben können. Im Sommer hatte FSV-Trainer Thomas Tuchel den Risse-Wechsel zum närrischen Rivalen ins Unterhaus ohne große Sorgen abgesegnet. Für die Bundesliga, hieß es, gebe es Bessere. An den Pokal dachte der am Dienstagabend grippegeschwächte Tuchel anscheinend nicht.

"Es hat nur noch gefehlt, dass der Tony auch noch einen reinlegt", sagte der sichtlich gelöste FC-Sportdirektor Jörg Schmadtke mit Blick auf den zweiten Ex-Mainzer Anthony Ujah: "Das sind die Dinger, die man nicht wirklich erklären kann, die aber immer wieder kommen." Der Sieg im Duell der Karnevalsvereine "tut uns ganz gut", sagte er. Wirtschaftlich kalkuliert hat der Zweitligist nur mit der ersten Runde. Sportlich sei es aber nur ein "weitere Schritt" im "Entwicklungsprozess", äußerte Schmadtke: "Wir müssen jede Woche alles abrufen."

Entsprechend erklärte auch Risse den "Party"-Plan nach der kleinen Pokalsensation: "Auslaufen, gut essen, gut schlafen und dann ist Freitag das eigentlich wichtigere Spiel". Beim VfR Aalen (18.30/Sky) soll der nächste Schritt Richtung Bundesliga gemacht werden. "Das ist für jeden von uns ein Traum, und da werden wir alles für tun", sagte Risse.

Aus allen (Fieber-)Träumen gefallen war da schon längst der kranke Tuchel, der während der Partie aus einer Loge Anweisungen an Co-Trainer Arno Michels gab. Das Pokal-Aus, dazu zuletzt drei Ligapleiten in Folge - der FSV steckt nach dem Traumstart tief in einer Herbstdepression. Sprechen wollte darüber keiner der Aktiven, mit stoischem Blick verschwanden die Profis sofort nach dem Abpfiff in der Kabine, wo Tuchel auch "mit wenig Stimme" (FSV-Manager Christian Heidel) mit der (ersten) Standpauke wartete.

"Da kann sich jeder vorstellen, was er gesagt hat", sagte Heidel: "Sicherlich ist jetzt der Punkt da, an dem wir intern eine kleine Zäsur machen. Es ist schwer zu verstehen, warum quer durch die Bank die Spieler die Form verlieren. Das geht so in der Art nicht." Gegen den "gefühlten Erstligisten" habe aber nicht die Einstellung gefehlt, sagte der Manager: "Es kommt nur nichts bei raus. Das liegt auch an mentalen Dingen, am Kopf."

Der FSV ist das allerdings "leider Gottes" (Heidel) gewohnt. In der vergangenen Saison kam der Einbruch mit dem Viertelfinal-Aus gegen den SC Freiburg, es folgte eine Rückrunde zum Vergessen. "Wir müssen aus dieser Niederlagenserie raus", sagte Heidel: "Wir haben da eine gewisse Übung."

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