So schlecht die Saison für Tim Hermes begann, so überzeugend gelang ihm sein Spätstart. Trotz des enttäuschenden 1:1 konnte der Linksverteidiger zumindest persönlich eine gelungene Heimpremiere feiern – und sich für weitere Einsätze empfehlen.
Seine Nominierung war am Ende keine große Überraschung mehr. Waldemar Wrobel betonte schon nach Hermes‘ erstem Pflichtsiel in Kray, dass er „zeigt, dass er mehr als eine Alternative ist.“
Prompt kam er am Samstag zu seinem ersten Heimspiel für RWE. „Dass ich endlich spielen konnte, hat mir Riesen-Spaß gemacht und hatte richtig Bock drauf.“ Das Aber lässt jedoch nicht auf sich warten. Natürlich überwiegt auch bei Hermes nach dem 1:1 gegen Lippstadt die Enttäuschung. „Unser Problem ist derzeit einfach, dass wir es nicht über 90 Minuten bringen. „Entweder wir spielen in der ersten Hälfte super Fußball und brechen dann ein, oder umgekehrt.“
Das hat dazu geführt, dass RWE am Freitagabend beim 1. FC Köln II mächtig unter Druck steht. Der 22-Jährige lässt sich davon aber nicht beirren. Nach Monaten des Leidens sprüht der gebürtige Lüner vor Tatendrang. „Es war eine ganz schwere Zeit. Ich musste einen Spezialschuh tragen, konnte nicht mal Auto fahren.“ Die Spiele hat der im Sommer vom SC Wiedenbrück gekommende Blondschopf nach seinem Syndesmosebandriss, von der Tribüne aus verfolgt. „Von da aus sieht natürlich alles einfach aus“, gesteht Hermes. Nun aber sind Taten gefragt. Bei 90 Prozent körperlicher Fitness fühle er sich schon – und ist selbstbewusst genug, um ein Zwischeziel zu formulieren: „Nach unten schauen wir nicht. Dazu sind wir von unserer Qualität zu sehr überzeugt.“ Schön sei ein einstelliger Tabellenplatz bis zum Winter. Wenn möglich, gerne mehr. Zurückgehalten hat sich Hermes schließlich lange genug.



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