Am Donnerstag, 31. Oktober, muss der MSV die Unterlagen für die Zweitlizenzierung beim DFB einreichen und damit seine Wirtschaftsfähigkeit beweisen.
Diesen Nachweis kann der klamme Klub aber nur erbringen, wenn bis dahin alle Gläubiger dem 80-prozentigen Schuldenschnitt zustimmen.
MSV steht mit 400.000 Euro bei CTS in der Kreide
Allerdings gibt es damit Probleme. Denn neben Walter Hellmich gibt es vor allem zwei weitere Geldgeber, die dem Erlass der Verbindlichkeiten bislang nicht eingewilligt haben. Nach RS-Informationen handelt es sich um eine Privatperson sowie den Dienstleister CTS EVENTIM AG aus Bremen, über den der MSV das Ticketing abwickelt. Dem Vernehmen nach sollen die Meidericher bei CTS mit rund 400.000 Euro in der Kreide stehen, die Privatperson soll mit etwa 300.000 Euro in der Verlosung sein.
Weil es noch zwei weitere Wackelkandidaten gibt, ist Hellmichs Forderung auch noch nicht erfüllt. Denn der Bauunternehmer hat seine Zusage unter anderem an die Bedingung geknüpft, dass alle Gläubiger dem Schuldenschnitt zugestimmt haben (RS berichtete).
Privatperson hat eine Ausnahmestellung
Mit CTS sollen die Verhandlungen am Wochenende zwar erfolgreich gewesen, aber eben noch nicht finalisiert sein, weshalb die Zusage weiter vakant ist.
Gleiches gilt für die Privatperson, bei der allerdings andere Maßstäbe angesetzt werden müssen, als bei Unternehmen. Schließlich darf nicht die finanzielle Zukunft des Geldgebers gefährdet sein, weshalb eine Einigung – wenn überhaupt – nur unter der angesetzten Hürde von 80 Prozent zu Stande kommen könnte. Diese Ausnahmestellung muss wiederum mit allen anderen Gläubigern abgesprochen werden, sollte für sie allerdings kein K.o.-Kriterium sein, weil es sich schließlich nicht um eine Firma handelt.
Gelingt der Schuldenschnitt nicht, geht der MSV nicht sofort den Bach herunter. Duisburg hat die Lizenz für die aktuelle Saison erhalten, weshalb die Zebras auch bis zum Sommer weiterspielen können. Allerdings kann und wird der DFB im Winter Sanktionen verhängen, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht nachgewiesen ist. Dies kann in Form einer Geldstrafe, die für einen maroden Verein aberwitzig wäre, oder Punktabzügen erfolgen. Für die Spielzeit 2014/2015 würde dann aber die Lizenzerteilung mehr als gefährdet sein, weil der Verein nicht mehr überlebensfähig ist und wahrscheinlich Insolvenz anmelden müsste. Deshalb ist auch die Refinanzierung der Stadionmiete erst wieder ein Thema, wenn der „alternativlose“ Schuldenschnitt erfolgt ist. Ansonsten kann man sich die Verhandlungen darüber wohl sparen.
Solang der MSV also noch nicht die Zusagen der beiden Gläubiger hat, wird wohl auch Hellmich warten. Geschäftsführer Bernd Maas bleibt trotz des Zeitdrucks aber zuversichtlich, eine Lösung zu finden: „Unterm normalen Menschenverstand ist Schuldenschnitt kein Problem, weil er nach wie vor alternativlos ist.“
Das wissen hoffentlich auch die drei Gläubiger.




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