Auch die 09-Fans selbst waren sich einig: Wer in Wiedenbrück nicht dabei war, der hat etwas verpasst. Abstiegskampf kann ja auch spektakulär sein, das hat der 7:2-Sieg am vergangenen Sonntag noch einmal deutlich gemacht.
Auf „Schweinespiele“ hat das Wattenscheider Umfeld aber offenbar keine allzu große Lust, denn seit der tollen Kulisse gegen Uerdingen sind die Besucherzahlen bei den Heimspielen der SGW nicht mehr besonders erklecklich – eine positive Überraschung stellen die 1.335 Zuschauer beim Spiel gegen die Kölner Reserve dar.
In den vielzitierten Wochen der Wahrheit heißt der nächste Gegner Bayer Leverkusen II – weder ein sportliches Kaliber, noch ein klangvoller Name. Darauf sollte es echten Wattenscheid-Fans aber nicht ankommen, findet André Pawlak. „Ich hoffe, dass gegen Leverkusen wieder ein paar mehr kommen. Nicht nur wegen des Spiels in Wiedenbrück, sondern weil einfach jede Partie in der Regionalliga für uns ein Highlight-Spiel ist. So sehen wir es jedenfalls als Mannschaft.“ Im Kampf gegen den Abstieg sei jedes Spiel von immenser Bedeutung, hält der Chefcoach fest. „Deshalb sollten die Fans schon kommen.“
"Wo sind die Leute eigentlich alle geblieben?"
Das tut der durchschnittliche Anhänger aber wohl nur an sogenannten „Feiertagen“. Pawlak erinnert an die Partien, als der Aufsteiger der Oberliga „Lebewohl“ sagte: „Gegen Dornberg waren 2.500 Zuschauer da, im letzten piel gegen Beckum nochmal 1.500. Wenn ich daran denke, dann fragt man sich schon: Wo sind die Leute eigentlich alle geblieben?“
Also appelliert der A-Lizenzinhaber höchstselbst an das Umfeld des ehemaligen Bundesligisten: „Raus aus den Häusern, auch bei schlechtem Wetter! Kommt zu unseren Spielen und unterstützt die Mannschaft, damit es auch im nächsten Jahr noch Regionalliga-Fußball in Wattenscheid gibt!“
"Diejenigen, die da hinfahren, machen das gigantisch"
Bei den Auswärtsspielen lässt sich ebenfalls ein leichter Abwärtstrend erkennen. Insgesamt lässt sich feststellen: Die Qualität der Anfeuerung ist bei der Sportgemeinschaft top, bei der Quantität ist aber durchaus noch Luft nach oben. Pawlak stößt in dasselbe Horn: „Ob in Wiedenbrück oder beiden Auswärtsspielen zuvor, der Support war immer ganz hervorragend. Diejenigen, die da hinfahren, machen das gigantisch.“
Für die Leistungen der Mannschaft muss man vielleicht keine Superlative bemühen, aber Spaß machen die Auftritte durchaus. „Ich denke, dass wir in der Vergangenheit abgeliefert haben, was die Zuschauer von uns erwarten können“, ist sich der Trainer sicher, nämlich: „Kampf, Leidenschaft, Herz und offensiven Fußball!“
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