VfL Bochum

Danny Latza geht seinen Weg

„Das Kapitel Schalke liegt hinter mir. Ich hab kaum noch Kontakte. Die alte Liebe ist fast erloschen.“

Dabei schien für Latza ein Traum in Erfüllung zu gehen. Von 1998 bis 2011 durchlief er die Schalker Talentschmiede, wurde Bundesliga-Profi, zigfacher Jugendnationalspieler und U19-Europameister mit der DFB-Auswahl. Was kann es für einen gebürtigen Gelsenkirchener, der einst in S04-Bettwäsche schlief, denn Schöneres geben, als für Schalke zu spielen?

Doch seine Erstliga-Premiere, ausgerechnet im Bochumer rewirpowerSTADION blieb bis heute nur eines von insgesamt drei Spielen im Oberhaus. Oftmals verlaufen Karrieren eben nicht wie auf dem Reißbrett. Latza verrät: „Bei den Schalker Profis setzte mich 2009 ein Mittelfußbruch fast fünf Monate außer Gefecht, ein Jahr später dann eine Knochenabsplitterung im Sprunggelenk, als ich bei der U23 spielte.“

So wechselte er schweren Herzens nach Darmstadt, ehe er im Sommer mit dem MSV Duisburg einig war. Latza „Ich habe alles genau geplant, deshalb habe ich mir mit meiner Freundin in Bottrop eine Wohnung gesucht, damit wir ungefähr den gleichen Weg zur Arbeit hatten – sie nach Gelsenkirchen, ich nach Duisburg.“ Doch es kam alles anders. Die Wohnung war zwar bezugsfertig, doch das Duisburger Angebot nach dem Zwangsabstieg zerplatzte wie eine Seifenblase. „Da kam das Angebot vom VfL gerade richtig.“

"Bochum ist das Beste, das mir passierten konnte"

Inszwischen ist Latza, der am Samstag seinen 24. Geburtstag feiert, in Bochum Stammspieler, auch wenn er nach taktischen Umstellungen nicht immer zur Startformation gehörte. Latza: „Natürlich will ich immer spielen. Aber Bochum ist das Beste, das mir passieren konnte. Mir macht der Fußball wieder richtig Spaß.“

Erst recht, seitdem ihm Neururer am Mittwoch verriet, dass er am Freitag auf jeden Fall von Anfang an dabei ist. Dass seine Liebe zum FC Schalke wirklich erloschen ist, verrät ein Blick auf sein Statusfoto bei WhatsApp. Da präsentiert Latza stolz ein Trikot von Manchester City und verrät: „Seit ein paar Jahren schwärme ich für den Klub. Leider habe ich die Mannschaft aber bisher nur im Fernsehen gesehen.“