Natürlich ist es noch viel zu früh, um das Thema abzuhaken, auch für Manager Joachim Krug. „Wir haben noch zwei sauschwere Spiele in diesem Jahr, wenn wir eines davon gewinnen, dann sind wir mit 30 Punkten noch gut dabei“, findet der 58-Jährige. Beim so heim- wie formstarken Aufsteiger aus Zweckel dürfte es dabei fast noch schwieriger werden als im Derby gegen Krugs Ex-Klub aus Hamm, mit dem die Wersestädter am Samstag, 14. Dezember, die Rückrunde eröffnen.
Vom Ausgang dieser Spiele dürfte auch abhängen, wie es mit Carlos Castilla weitergeht. Denn die im Sommer nach dem Rückzug von Marco Antwerpen getroffene interne Lösung mit dem Trainerduo Castilla und Raphael Krumpietz gerät allmählich in die Kritik. „Wir warten diese beiden Spiele erstmal ab, dann setzten wir uns in Ruhe zusammen“, erklärt Krug. „Die Niederlagen allein auf den Trainer oder das Trainerteam zu schieben, wäre falsch. Man muss bedenken, dass Carlos Castilla es auch nicht ganz einfach hat, denn er kann nicht aus dem Vollen schöpfen.
Vorbehaltlos hinter Castilla scheint der Sportliche Leiter allerdings nicht mehr zu stehen. „Es macht doch keinen Sinn, jetzt am Stuhl des Trainers zu sägen“, sagt Krug einerseits, gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass „es doch ganz normal ist, dass Trainer infrage gestellt werden, wenn es nicht so läuft.“
Was an der Werse immer mit ins Kalkül zu ziehen ist, sind die wirtschaftlichen Konsequenzen. Nicht nur die eines Trainerwechsels, sondern auch die an einem Festhalten: „Wir müssen ein bisschen aufpassen“, warnt Krug, „Wenn wir in der Tabelle weiter absacken, dann laufen uns auch noch die letzten Sponsoren davon. Das ist ein Tanz auf der Rasierklinge.“
„Sind ganz am Ende der Nahrungskette“
Obwohl zum Jahreswechsel das Ende des Insolvenzverfahrens winkt, müssen die Münsterländer weiterhin jeden Cent zweimal umdrehen. „Lichtjahre entfernt“ sei Ahlen beim Etat im Vergleich zu einigen Konkurrenten. Krug geht sogar soweit, zu sagen, dass RWA im wirtschaftlichen Ranking auf den untersten Plätzen der Oberliga-Rangliste einzusortieren sei. „Wir sind ganz am Ende der Nahrungskette.“
Deshalb gibt es auch wenig Spielraum, um den Kader im Winter zu verstärken. Besonders im Sturm drückt aber der Schuh. Gianluca Greco wurde aussortiert, Seuchenvogel Aaron Vasiliou hat nach seinem überwundenen Mittelfußbruch schon wieder eine Kreuzbandverletzung erlitten.
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