Doch aufgeben möchte Dirk Werning
Dirk Werning» zum Profil bestimmt nicht: "Unter der Woche kommen immer noch fast alle Spieler zum Training. Die Stimmung ist trotz der Tabellensituation nicht mies."
Grund zur Sorge muss Werning dennoch haben. Sein Team gewann ihr einziges Spiel am zweiten Spieltag. Zwischendurch schaffte man im Derby gegen Hagen 11 noch ein Remis. Die letzten sieben Spiele gingen wiederum allesamt verloren. Die Schießbude der Liga ist man aber nicht: "Mit 39 Gegentoren stehen wir relativ gut da. Das zeichnet auch meine Mannschaft aus: sich nie hängen zu lassen. Wir waren in vielen Spielen schließlich dran; dort fehlte einfach das Glück, was ein Verein da unten nunmal nicht hat", beweist Werning.
"Wir können uns keine Stürmer schnitzen"
Der TSV musste im Sommer drei schwerwiegende Abgänge von Leistungsträgern verkraften. Für Werning war es nicht einfach, diese Spieler zu ersetzen. So verlor das Team schon Saisonstart an Qualität: "Es muss alles stimmen, um zu bestehen. Ohne jemanden einen Vorwurf zu machen, aber teilweise ist auch die Bezirksliga-Tauglichkeit nicht vorhanden." Hinzu kommen Situationen, die einem Verein, wie Fichte Hagen aktuell, nicht zu wünschen sind. "Das übliche Verletzungspech, private Vorfälle, wo Spieler verhindert sind und Suspendierungen", zählt Werning auf.
Das ausgemachte Problem für Fichte ist der Sturm. In 17 Spielen erzielte der TSV gerade einmal 13 Gegentore. Zum Vergleich: TuS Ennepetal II und TuS Hattingen schossen mit 26 Toren die zweitwenigsten. Doch Werning muss klarstellen: "Bei unserem Verein gibt es einfach kein Geld. Wir können uns somit keine fünf Spieler aus dem Holz schnitzen oder verpflichten."
Nach dem Remis im Derby gegen Hagen 11 sah Werning dennoch gute Partien seiner Elf: "Wir waren in vielen Spielen dran. In keiner Partie haben wir uns richtig abschießen lassen. Ein paar Dinger sind immer dabei, die auch vermeidbar sind."
Natürlich fehle das Glück, natürlich aber auch gewisse Qualität. Für Werning und den Verein wird es schwierig, im Winter Verstärkungen zu finden, zumal "wir wieder studiumsbedingte Abgänge zu vermelden haben". Werning hofft: "Wir müssen Leute holen, ohne dabei Geld auszugeben."
Dennoch bleibt man bei den Lila-Weißen realistisch. Der Matchplan für die Rückrunde ist schon festgelegt: "Wir wollen in jedem Spiel gewinnen. Die Tabelle muss in den Köpfen ausgeblendet werden, sonst ist der Frustfaktor zu hoch!"
