Überragenden 14 Punkten aus den ersten sechs Spielen folgte eine lange Durststrecke, die das Team von Trainer Peter Kunkel auf den Boden der Tatsachen brachte. Ein Zwischenspurt vor der Pause mit Erfolgen in Aachen und gegen den KFC Uerdingen sorgten immerhin für einen versöhnlichen Jahresabschluss. RevierSport sprach vor dem Jahreswechsel mit Oberhausens Sportlichem Leiter Frank Kontny über den bisherigen Saisonverlauf, mögliche Wintertransfers, das Trainerteam und die Attraktivität der Regionalliga West.
Frank Kontny, mit welchem Gefühl gehen Sie in die Winterpause? Sind Sie mit dem bisher Erreichten zufrieden?
Ich habe mir definitiv mehr versprochen. Vor allem zuhause haben wir zu viele Punkte liegen gelassen. Mit zwei Heimsiegen mehr auf dem Konto, hätten wir auf dem dritten oder vierten Platz überwintert. Ich habe mir mehr erwartet, das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Wir dürfen einfach nicht in Zufriedenheit sterben, sondern müssen viel gieriger werden. Das hat die Truppe vermissen lassen, es hätte vieles besser laufen können.
Was genau meinen Sie damit?
Im Offensivbereich hat es natürlich gehapert. Mit Ausnahme von David Jansen und Patrick Bauder, der zuletzt sogar ausgefallen ist, erzielt niemand Tore. Das muss einfach besser werden. Allerdings muss man der Mannschaft auch zu Gute halten, dass sie defensiv sehr gut gestanden und den langfristigen Ausfall von gleich Torhütern verkraftet hat. Das war keine Selbstverständlichkeit. Zudem können wir stolz darauf sein, dass wir derzeit zehn Eigengewächse im Kader haben. Gegen Schalke standen zuletzt sechs davon auf dem Feld. Das ist die Zukunft von Rot-Weiß Oberhausen.
Werden Sie den Kader in der Winterpause nochmal extern verstärken, um etwa die Probleme in der Defensive zu beheben?
Um einen Knipser mit eingebauter Torgarantie zu holen, muss man sehr viel Geld in die Hand nehmen. Das haben wir in Oberhausen leider nicht. Wir können keine Ablösesummen in Höhe von 150.000 Euro wie Viktoria Köln bezahlen. Das heißt aber nicht, dass wir den Markt nicht im Auge haben. Wir möchten zu diesem Zeitpunkt nichts ausschließen, denn das Transferfenster ist schließlich bald geöffnet. Gleiches gilt für mögliche Abgänge. Wer nicht mehr zufrieden ist, kann auf uns zukommen und mit uns sprechen.
Trainer Peter Kunkel sprach zuletzt davon, dass er seine Arbeit in Oberhausen gerne fortsetzen möchte. Wird er auch in der nächsten Saison an der Seitenlinie stehen?
Auch das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Peter Kunkel und Dirk Langerbein machen sicherlich einen sauberen Job. Allerdings wollen wir zunächst alles sacken lassen. Das Jahr 2013 war sehr anstrengend für uns. Nach den Feiertagen setzten wir uns alle zusammen und sehen, wie es weitergeht. Eine Tendenz gibt es im Moment nicht.
Die Zuschauerzahlen haben bisher zu wünschen übrig gelassen. Wie ist das mangelnde Interesse zu erklären?
Meiner Meinung nach ist das ein Problem der gesamten Regionalliga. Die Attraktivität ist gesunken, auch sportlich. Ich kann nur von unseren Spielen sprechen und da habe ich einige sehr schwache Begegnungen gesehen. Das gravierendste Problem ist allerdings der Modus der Liga. Es fehlt ganz klar die Perspektive, wenn der Meister nicht automatisch aufsteigen kann. So ist es kaum möglich, Zuschauer und Sponsoren dauerhaft zu begeistern. Bis auf Rot-Weiss Essen haben doch fast alle Vereine ein Zuschauerproblem.




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