Und zwar im deutschen Profifußball. In jedem Fall ist der 61-Jährige eine seriöse Lösung. Statt Interimstrainer Oliver Reck zum Chef zu befördern, die via Boulevardmedien ins Spiel gebrachte Rückkehr von Norbert Meier zu initiieren oder einen Ex-Fußballprofi als jungen Lautsprecher zu holen, leitet ein eher ruhiger Fußball-Routinier das erste Training nach der Winterpause am Dienstag. Mit dem Ziel einer neuen sportlichen Konstanz, deren Fehlen letztlich zur Entlassung von Mike Büskens geführt hatte. Doch da gibt es einige Faktoren im Fortunasystem, die mit einwirken werden:
Köstner-Faktor: Lorenz-Günther Köstner gilt mittlerweile als dauernder Interims- und Co-Trainer, sein bisher letztes Engagement als Chef in einer der ersten zwei Ligen endete im Mai 2007. Zuletzt war er ein halbes Jahr arbeitssuchend, zuvor für die U23 des VfL Wolfsburg verantwortlich. Viele Spielbesuche im Süden, „bis runter zur vierten, fünften Liga“ hätten ihm richtig gut getan, sagte Köstner zuletzt. Jetzt muss er beweisen, dass er auch in einem unruhigeren Umfeld den „Chef“ machen kann. Die Fortuna-Verantwortlichen setzen nach der misslungen „Düsseldorfer Lösung“ mit Büskens auf seine „reichhaltige Erfahrung“.
Schulte-Faktor: Einen Tag vor dem ersten Training des Profiteams stellt die Fortuna Helmut Schulte offiziell als neuen Manager vor, der in den kommenden Wochen von Vorgänger Wolf Werner eingearbeitet wird. Werner scheidet im Sommer aus, soll sich gerüchteweise aber schon Ende März zurückziehen. Zum einen wird spannend sein, wie sich neuer Trainer und neuer Manager vertragen. Zum zweiten, wie sich das Einarbeiten und Schultes Einflussnahme auswirken.
Umbruch-Faktor: Neuer Trainer, neuer Manager – das gab es bei der Fortuna zuletzt im Juli 2003, als Thomas Berthold (Manager) und Massimo Morales (Trainer) installiert wurden. Tatsächlich gelang der Aufstieg des damaligen Oberligisten ein Jahr später in die Regionalliga – aber erst wurde Morales im November 2004 als angeblich Hauptschuldiger der sportlichen Misere entlassen. Spieler-Einkäufer Berthold folgte im März 2005. Seitdem blieb eine Position stets konstant. Nun liegen Sport- und Managerverantwortung gleichzeitig in neuen Händen - positiver Schwung oder Zerreißprobe für die Fortuna?
Kader-Faktor: Der Kader umfasst 31 Spieler – und seit dem 1. Januar ist das Transferfenster für Wechselwillige geöffnet. Der im Herbst suspendierte Stürmer Stefan Reisinger hat seine Koffer bereits gedanklich gepackt und ist auf dem Weg zum 1. FC Saarbrücken. Weitere Abgänge dürften Platz machen für Köstner und/oder Schultes Winterwunschspieler. Im Gespräch ist unter anderem Mittelfeldspieler Lukas Hinterseer von Wacker Innsbruck. Zwölf Verträge laufen zudem im Sommer aus, unter anderem von Torwart Fabian Giefer und Fortuna-Urgestein Andreas Lambertz. Das ist schnelle Klarheit gefragt, sonst droht Unruhe.



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