Fast vier Monate lang schleppte er sich mit seinen Verletzungen herum und verriet: „Die Heilungsprognose war niederschmetternd. Es hieß, dass ich 2013 überhaupt nicht mehr vor den Ball treten könne.“
Umso glücklicher war der gebürtige Allgäuer, dass er vor Weihnachten beim letzten Auswärtsspiel des Jahres wieder bei den Profis zum Einsatz kam. Butscher: „Ein ganz besonderes Lob an unsere medizinische Abteilung und das Knappschaftskrankenhaus in Dortmund. Ihnen habe ich zu verdanken, dass ich wieder fit bin.“
Wie fit er ist, bewies er schon Anfang Januar am zweiten Trainingstag, als er beim Laktattest voranmarschierte. Butscher: „Ich bin wieder völlig fit und freue mich, dass es in der nächsten Woche wieder losgeht.“
Darüber ist auch Peter Neururer glücklich: „Heiko gehört zu den Spielern, die das absolute Sagen haben. Egal, ob er spielt, oder nicht, er ist unglaublich wichtig für die Mannschaft.“ Dabei droht Butscher zum Auftakt gegen den FSV Frankfurt zunächst die Bank. Neururer: „Ich sehe ihn in erster Linie als Innenverteidiger. Das hat er in Dresden ordentlich gespielt.“
Doch die Konkurrenz ist stark. Nach den Eindrücken der Vorbereitung ist Patrick Fabian im Zentrum gesetzt, Marcel Maltritz nach überstandener Ellenbogenverletzung ebenso erste Wahl. Neururer: „Das sind Momentaufnahmen. Heiko ist körperlich in einer sehr guten Verfassung. Auf ihn kann ich mich jederzeit verlassen.“
Butscher lebt den VfL, so hat es vor einigen Monaten niemanden überrascht, als er sich freiwillig meldete, der U23 im Abstiegskampf zu helfen. Neururer: „Das ist typisch für Butsche.“ Kurios ist es schon, dass er in der U23 (vier Einsätze) öfter gespielt hat, als bei den Profis (drei Einsätze).
Der Allgäuer ist in Bochum längst heimisch geworden, für ihn ist klar: „Der VfL ist meine letzte Station.“ Mit Ehefrau Maren und Söhnchen Mats (19 Monate) hat er auch einen dauerhaften Wohnsitz in Bochum-Ehrenfeld gefunden. Butscher: „Wir bauen gerade um. Das wird für immer unser Familiensitz.“
Der VfL ist die letzte Station
Am vergangenen Wochenende gab es übrigens ein Wiedersehen mit seinem alten Kumpel Martin Meichelbeck, der inzwischen eine leitende Funktion beim Ligakonkurrenten Spvgg Greuther Fürth gefunden hat. Butscher: „Auch er hat ja inzwischen Bochumer Wurzeln. Vielleicht spielen wir ja noch einmal gemeinsam in der Traditionsmannschaft.“
Doch so weit ist es noch lange nicht. Bis zu seinem Vertragsende will der 33-Jährige nämlich nicht nur außerhalb des Rasens seinem Ruf als Führungsspieler gerecht werden. „Ich will der Mannschaft helfen und spiele da, wo der Trainer mich braucht.“ Ohne Murren, ohne einen bösen Blick und mit totaler Leistungsbereitschaft. Deshalb hat ihm Neururer erst in dieser Woche wieder das Prädikat „Besonders wertvoll“ verliehen.
Und vielleicht krönt er seine Karriere im Sommer 2015 noch einmal mit einem Aufstieg. Dann würde er auch gerne wieder ins Portemonnaie greifen, um eine vom Verein verhängte Strafe zu löhnen. Bei der Aufstiegsfeier damals hatte er im Freudenrausch ein Spottlied über einen Nachbarverein angestimmt. Zur Freude der Fans, zum Ärger der Verantwortlichen. Butscher: „Ich kann es ja jetzt verraten: Ich habe die Strafe nie bezahlt.“



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