Denn nach wie vor lässt der Schuldenschnitt wegen fehlender Unterschriften der Gläubiger auf sich warten und die Mietfrage für die SLR-Arena wird nur dann von der Stadt beantwortet, wenn Duisburg die Lizenz wie auch den Schuldenschnitt eintütet.
Eine Lücke von einer Million Euro
Ein Teufelskreis, den die Verantwortlichen in den letzten zehn Monaten nicht durchbrechen konnten. „Wir werden den Schuldenschnitt auch in der Höhe, die wir uns vorgestellt haben, erreichen, weil einige Sponsoren sogar auf 100 Prozent verzichten“, überrascht Jürgen Marbach, Aufsichtsratsvorsitzender der KGaA.
Unter den 100-prozentigen Unterstützern befindet sich beispielsweise Borussia Dortmund. „Ich habe Hans-Joachim Watzke auch schon angerufen und mich bei ihm herzlich bedankt. Das ist wahre Revier-Hilfe“, leuchten Marbachs Augen.
Der Funktionär vermeidet bei seinem Bericht absichtlich die Floskel, dass mit „Hochdruck an einer Lösung gearbeitet“ werde und erklärt, warum die Meidericher seit fast einem Jahr keine Ergebnisse präsentieren können: „Es gab zahlreiche Gläubiger, die beim Schnitt nicht mitmachen wollten. Weil bei uns der Grundsatz ‚alle oder keiner‘ galt, hat es sich hinausgezögert. Aber ich sehe keine Probleme mehr, dass die mündlichen Zusagen verschriftlicht und so für den DFB akzeptabel werden.“
DFB-Schulden im Schuldenschnitt?
Übersetzt: Die Einheitlichkeit des Moratoriums gilt wohl nicht mehr. Aber die 104 Gläubiger müssen die „Ausreißer“ noch akzeptieren.
Auch wenn sich der Unternehmer zuversichtlich für den überlebenswichtigen Schnitt zeigt, malt er die Zukunft nicht rosarot. „Wir mussten den Etat deutlich drosseln. Um eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die in der neuen Saison vorne mitspielt, fehlt uns mindestens ein Million Euro.“ Marbach hofft diese Lücke im Fall der Lizenzerteilung mit neuen Sponsoren sowie einem Schub bei der Fananleihe schließen zu können. Zudem haben die Gehaltskürzungen und Entlassungen etwas Kohle eingebracht. „Einige Spieler waren sogar bereit, auf Prämien zu verzichten“, lobt er die entgegengebrachte Unterstützung.
Auf genauso viel Hilfe setzt Marbach auch beim DFB, dem der MSV noch 400.000 Euro schuldet. „Vielleicht kriegen wir die ja auch in den Schuldenschnitt integriert. Fest steht aber nur, dass wir bis April Entscheidungen benötigen.“
Kontroverse Diskussionen über zweiten Geschäftsführer
Wenn es auch bis dahin nicht gelingt, ist ein Punktabzug die erste Möglichkeit des Verbandes, den Verein für seine nicht gemachten Hausaufgaben abzustrafen. Marbach: „Wir sind gebrannte Kinder und kommunizieren jetzt alles offen.“
Hinter verschlossener Hand wird derweil ein neuer Geschäftsführer gesucht. Marbach: „Wir führen kontroverse Diskussionen. Ich bin der Meinung, dass ein Mann ausreicht, weil wir sparen müssen. Andere verfolgen das Vier-Augen-Prinzip. Aber auch dafür werden wir eine positive Lösung finden.“ Bis es so weit ist, bleibt es aber mal wieder spannend.




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