Es war schon irgendwie unheimlich. Das Pech der Kleeblätter hatte sich schon auf das Inventar übertragen. Wer am Mittwochabend mit dem Auto von der A42 in Richtung Duisburg zum Nachholspiel gegen die Geißböcke anreiste, musste schon genau auf die Schilder schauen, um die richtige Ausfahrt zum Stadion Niederrhein zu erwischen. Der gewohnte, markante Anhaltspunkt war nämlich nicht mehr da. Am Dienstag wurde der einsturzbedrohte Flutlichtmast hinter der Emscherkurve abgetragen. Gegen die Kölner mussten es die drei verbliebenen Lichtträger richten. Ähnlich wie die ersatzgeschwächte Oberhausener Mannschaft.
Während bei den Technikern rund um das Stadion Sorgenfalten aufgrund eines möglichen Kurzschlusses sichtbar wurden, war RWO-Trainer Peter Kunkel nach dem Ausfall seiner kompletten Viererkette merklich beunruhigt. Nach Jörn Nowak
Jörn Nowak» zum Profil, Tobias Hötte
Tobias Hötte» zum Profil und Felix Haas
Felix Haas» zum Profil musste auch Kapitän Benjamin Weigelt
Benjamin Weigelt» zum Profil aufgrund einer Grippe passen. In der Anfangsphase erreichte die Verletzungsseuche sogar ihren traurigen Höhepunkt, als sich der zuletzt bärenstarke Christoph Caspari
Christoph Caspari» zum Profilschwer verletzte. Hinterher stellte sich die schockierende Diagnose Knöchelbruch heraus. "Wir hatten schon vor dem Spiel große Sorgen und nach Christophs Ausfall wurde es noch schlimmer. Ich war gespannt darauf, wie die Mannschaft auf diese Rückschläge reagiert", sagte Kunkel.
Schikowski und Fleßers leiten die Wende ein
Sein Team benötigte rund zehn Minuten, um den Caspari-Schock sowie den frühen Rückstand durch einen Kopfball von Fabian Poß
Fabian Poß» zum Profil (15.) wegzustecken. Ab der 25. Minute übernahmen die Gastgeber ungeachtet aller Probleme das Kommando und kamen wenig später zum Ausgleich. Patrick Schikowski
Patrick Schikowski» zum Profil war nach einer mustergültigen Vorarbeit von Patrick Bauder
Patrick Bauder» zum Profil zur Stelle und ließ Kölns Torhüter Marcel Schuhen
Marcel Schuhen» zum Profil keine Abwehrmöglichkeit (27.). Ähnlich erging es dem Schlussmann der Geißböcke, als Robert Fleßers
Robert Fleßers» zum Profil nach einem Freistoß des ganz starken Ralf Schneider mit dem Halbzeitpfiff zum 2:1 traf. "Die Truppe ist nach den frühen Rückschlägen ganz stark zurückgekommen. Nahezu unsere komplette Abwehr ist ausgefallen, aber die Jungs haben das hervorragend weggesteckt. Das war schon klasse", befand Kunkel.
Engels kritisiert den Schiedsrichter
Gäste-Trainer Stephan Engels haderte hingegen mit der Leistung des Schiedsrichters. Das Kölner Urgestein vertrat auf der Pressekonferenz die Meinung, dass Oberhausens Youngster Gideon Jung zu Unrecht bis zum Pausenpfiff auf dem Platz bleiben durfte. Nach einem Foulspiel trotz Gelb-Belastung auf Höhe der Mittellinie (43.) beließ es der Unparteiische bei einer letzten Ermahnung. "Das war für mich die spielentscheidende Szene. Wenn er vom Platz geflogen wäre, hätte das Spiel anders laufen können. Direkt im Anschluss kassieren wir dann das 1:2. Das war der Knackpunkt", analysierte Engels.
In der Tat fand seine Mannschaft anschließend nicht mehr zurück ins Spiel. Der zweite Durchgang gehörte eindeutig den Hausherren. Patrick Bauder
Patrick Bauder» zum Profil sorgte in der 68. Minute mit dem Treffer zum 3:1 für die Entscheidung. RWO konnte sich über den vierten Dreier aus den letzten fünf Spielen und den Sprung auf den sechsten Tabellenplatz freuen. Viel wichtiger war für Kunkel allerdings die Tatsache, dass sein Team einen weiteren Charaktertest mit Bravour bestehen konnte. Gleiches gilt übrigens für die drei verbliebenen Flutlichtmasten, denn auch der befürchtete Kurzschluss blieb aus. Rot-Weiß Oberhausen kann momentan wohl nichts erschüttern.



















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