Vor der Pause wurden die Velberter noch das eine oder andere Mal gefährlich vor dem RWE-Gehäuse gesehen, nach dem Wechsel war das nicht mehr der Fall. Selbst mit viel Wohlwollen gab es keine echte Chance mehr zu verzeichnen. Daher musste Kuhn nach dem Abpfiff ein bitteres Fazit ziehen: "Das war eine Katastrophe von unserer Seite aus. Bis auf ein oder zwei Ausnahmen hatte ich das Gefühl, dass der Wille gefehlt hat, die Niederlage abwenden zu wollen. Das war ohne Selbstvertrauen und Mumm. Die Bälle sprangen beim Stoppen teils so weit weg, wie ich nicht schießen kann. Ich bin mächtig enttäuscht."
Und wieder mal waren es vor allem die ruhenden Bälle, die dem Tabellenschlusslicht das Genick brachen. Essen hat das geübt, das war erkennbar. Velbert scheint in diesem Jahr nicht in der Lage zu sein, entscheidend dagegenzuhalten. Auch Kuhn konnte nur mit dem Kopf schütteln: "Wir haben mal wieder drei Standardtore kassiert, das sollte uns zu denken geben. Nach der Winterpause haben wir geschätzt 80 Prozent der Tore so gefangen. Das hat auch was mit Konzentration zu tun, die Spieler sind alle eingeteilt."
Konsequenz dieser bisherigen Desaster-Saison: Velbert hat nur elf Punkte, ist abgeschlagen Letzter und wird den Abstieg zu 99,9 Prozent nicht verhindern können. Dessen ist man sich auch im Lager der SSVg bewusst, auch wenn Kuhn erklärt, dass "noch 33 Punkte zu vergeben sind und man nie weiß, was noch passieren kann." Doch mit der Leistung von Freitag wird es schwer, irgendwie den Glauben an eine Serie der Leese-Elf zu gewinnen. Daher betont der Macher der Bergischen: "Wir wollen jetzt sicher nicht jedes Spiel abschenken, auch über die Partie in Essen wird noch zu reden sein. Wir haben auch eine Verpflichtung gegenüber den Fans, den Sponsoren und den Freunden, gute Leistungen abzurufen. Mit so etwas wie am Freitag bin ich nicht einverstanden."
Und wenn es dann in die Oberliga geht, stellt sich die Frage: Mit welchem Personal? In Essen wurde schon berichtet, dass derzeit das Casting für die kommende Saison läuft. So könnte man das auch in Velbert umschreiben. Denn Kuhn macht klar, dass der Verein in den nächsten Wochen ganz genau hinschaut, mit wem man im Falle des Abstiegs noch plant - und mit wem nicht. Kuhn: "Das ist sicher davon abhängig, wie die nächsten Wochen verlaufen."




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