VfLs Aydin

Die erhoffte Leistungsexplosion

Doch bei Mirkan Aydin gestaltet sich die Situation ein wenig anders. Zum Einen, weil Aydin nach seinem Wadenbeinbruch vor ein paar Jahren in Fürth immer wieder durch mehr oder minder schwere Verletzungen zurückgeworfen wurde. Zum Anderen, weil sein Abschied vom VfL zumindest für den Kurden selbst vor einigen Monaten schon beschlossene Sache war.

In der Transferperiode im Januar soll Aydin um Freigabe gebeten haben, offensichtlich hatte er sogar einen türkischen Klub, der bereit war, eine geringe Ablösesumme für den in der Hinrunde so glücklosen Stürmer auf den Tisch zu blättern. Doch Christian Hochstätter erklärte dem Angreifer klipp und klar, dass der VfL nicht bereit sei, seinen Begehren nachzukommen.

Im Nachhinein, spätestens aber seit Freitagabend, wird Hochstätter innerlich durchatmen. Man stelle sich einmal folgendes Horror-Szenario vor: Hochstätter hätte Aydin für kleines Geld ziehen lassen, danach springt Ken Ilsö ab und der VfL hätte bis auf Richard Sukuta-Pasu völlig ohne Angriffsspitze dagestanden.

Wie richtig die Entscheidung war, Aydin auch gegen seinen Willen zu halten, zeigte das Spiel in Aalen. Dort zeigte Aydin nicht nur seine beste Saisonleistung, erzielte den ersten Treffer selbst und leitete das zweite Tor mustergültig ein, sondern avancierte mit einer herausragenden läuferischen Vorstellung zum Mann des Spiels. Peter Neururer über seinen Angreifer, der auf der Ostalb endlich die erhoffte Leistungsexplosion zeigte: „Mirkan hat ein hervorragendes Spiel gemacht. Das ist jetzt für mich der Parameter, was ich von ihm erwarten kann. Wobei ich sage: Mehr, als er Freitag gezeigt hat, geht eigentlich nicht.“

Der Gelobte blieb bescheiden. „Von der Zweikampfführung, vom Einsatz und vom Willen her waren wir die bessere Mannschaft. Ich habe mich lange nicht mehr so gut gefühlt, wie in diesem Spiel.“