Den Aufstiegsrelegationsplatz verspielten beide Klubs mit den jeweiligen 0:1-Niederlagen gegen Darmstadt. Weil die Teams zudem planlosen Offensivfußball boten, haben sie sich auch jede Menge Kredit bei den Fans verspielt. Eine weitere Parallele ist die Misswirtschaft. Beide Traditionsvereine stehen am Abrund und werden nur überleben, wenn ihnen der Schuldenschnitt gelingt.
Die Ostdeutschen sind dabei allerdings weiter als die Zebras. Während in Meiderich außer den üblichen Floskeln, dass an der „Lösung mit Hochdruck gearbeitet“ werde, keine positiven Nachrichten verkündet werden, scheint der Gläubigerverzicht an der Ostsee so gut wie sicher. Nach Vereinsangaben würden die Banken auf acht Millionen Euro verzichten, sofern auch das Land Mecklenburg-Vorpommern mitspielt. Damit würde der Schuldenberg in Höhe von derzeit rund 30 Millionen Euro „signifikant“ reduziert.
Die selbst auferlegten Einsparungen von jährlich zwei Millionen Euro bilden bei der Fünf-Jahresplanung des Klubs die Grundlage für die Zustimmung. „Ich freue mich, dass unsere Gläubiger unsere eigenen Konsolidierungsbemühungen honorieren und nun bereit sind darüber zu entscheiden, dem F.C. Hansa eine nachhaltige Entwicklungsperspektive zu geben”, sagt Vorstandschef Michael Dahlmann, der Ende April mit einem Ergebnis rechnet.
„Ich habe zehn Jahre in Köln und danach in Dortmund gespielt. Mein zweiter Vorname ist Druck.“
(Karsten Baumann auf die Frage, ob ihn die jüngsten „Baumann-raus“-Rufe der Fans motivieren würden.)
Eine Aussicht, von der die Fans in Duisburg derzeit nur träumen können. Das ewige Zittern um die Zukunft des MSV lässt auch beim Anhang die Nerven dünner werden. Weil zudem seit vier Wochen nur zwei magere Pünktchen geholt wurden und die Leistung besonders in der Offensive zu wünschen übrig ließ, wurde die Mannschaft nach dem Remis gegen Kiel ausgepfiffen und der Kopf Karsten Baumanns gefordert.
Den Unmut der Zuschauer kann der Fußballlehrer derweil verstehen und bemüht sich um eine Erklärung der Leistungsschwankungen: „Von Darmstadt oder Heidenheim unterscheidet uns, dass wir zu viele Aufs und Abs in den Spielen haben. Alle unsere Jungs besitzen Qualität und ich finde sie gut. Vielleicht ist es die Mischung, die bei uns nicht hundertprozentig passt, damit wir konstanter sind.“
Wie es auch sei, Baumann weiß, dass die Stimmung in Rostock angespannt ist: „Das ist ein heißes Pflaster, dort müssen wir einen kühlen Kopf bewahren.“ Das gilt aber ebenfalls für beide Seiten, denn nur ein überzeugender Auftritt wird auch die Gemüter der Duisburger Fans besänftigen.




Hinweis:
Um Kommentare schreiben zu können, musst du eingeloggt sein. Falls du noch nicht angemeldet bist, kannst du dich hier kostenlos anmelden.
Login via Facebook
Der Login via Facebook erleichtert Ihnen die Anmeldung