Die Stimmung ist aufgeheizt, die Zukunft unsicher. Ausgerechnet in dieser Situation kommt es dann auch noch regelmäßig zu Auseinandersetzungen unter den eigenen Fangruppierungen.
„Diese Vorkommnisse sind dem Auftreten und dem Erscheinungsbild des MSV Duisburg schlichtweg unwürdig“, ist Michael Meier sauer. Dabei steht der Sicherheitsbeauftragte der Zebras seit Monaten im intensiven Kontakt mit allen Gruppen und versucht, die Konflikte mit verschiedensten Methoden zu lösen.
So hatten sich die Duisburger erst letzte Woche mit einer seitenlangen Erklärung an die Öffentlichkeit gewandt (RS berichtete). Darin bat der Verein die Fans bei den herrschenden Problemen in der Nordkurve um Mithilfe und skizzierte die ihm zur Verfügung stehenden Sanktionen.
Eine Person ist bereits identifiziert worden
Doch einige Anhänger zeigen sich von den Maßnahmen und Gesprächen unbeeindruckt. Im Gegenteil: Gegen Kiel kam es im Bereich zwischen den verfeindeten Gruppierungen „PGDU“ und „Kohorte“ erneut zu einer Auseinandersetzung. Die Ermittlungen laufen zwar noch, aber eine Person hat die Polizei bereits identifiziert. Dem „Übeltäter“ droht nun seitens des MSV ein Stadionverbot.
Auslöser der neuerlichen Schlägerei soll das angewendete Liedgut gewesen sein, das die eine Gruppierung nach dem 1:0 für den MSV gewählt hatte. Das Gesangsrepertoire war der anderen Gruppe nach dem Tor allerdings nicht euphorisch genug, weshalb die Situation eskalierte.
Hausverbote für Gewalttäter gelten bis zum 4. April
Der banale Grund zeigt, wie schwerwiegend das Zerwürfnis untereinander ist. Eine Lösung des Problems scheint kaum möglich zu sein, dennoch gibt Meier nicht auf: „Ich hoffe, dass wir uns auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen werden.“
Schließlich greift der Verein mit Stadionverboten hart durch. So beispielsweise nach den Ausschreitungen in Dortmund. Weil die Meidericher damit gerechnet haben, dass sich die Ermittlungen hinziehen, haben sie ihrerseits schon 29 Hausverbote verhängt. Die überführten Gewalttäter sind in Duisburg bis zum 4. April ausgeschlossen.
„Das wird kein Freundschaftsspiel“
Das löst allerdings nicht die anstehende Problematik vor dem Auswärtsspiel in Rostock. Hansa-Chaoten hatten beim Hinspiel eine MSV-Fahne verbrannt. Gut möglich, dass sich die Duisburger, die mit rund 350 Mann an die Ostsee reisen werden, auf Revanche aus sind. „Die Szene weiß, was sie zu tun und zu lassen hat“, meint Meier und bemerkt: „Das wird kein Freundschaftsspiel.“




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