Seit eineinhalb Jahren ist Balint Bajner
Balint Marcel Bajner» zum Profil nun schon bei Borussia Dortmund, und so langsam ist es an der Zeit, sich mit guten Leistungen für einen neuen Arbeitgeber zu empfehlen. Außerhalb der Transferperiode nachverpflichtet, sollte Bajner ein Loch im Kader stopfen und beim BVB zugleich die wichtige Planstelle des großen Sturmtanks besetzen. Was diese grundlegenden Aspekte betrifft, konnte der Ungar die Erwartungen erfüllen, doch eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages ist trotzdem mehr als fraglich.
"Ich muss mehr arbeiten als die anderen"
Dabei ist man beim BVB keineswegs unzufrieden mit den Darbietungen des 23-Jährigen. Sein Trainer David Wagner schwärmt gerne von der Präsenz des Angreifers, der aufgrund seiner enormen Körpergröße schwer zu bearbeiten ist. Mit seinen 194 Zentimetern vermag Bajner die langen Bälle hervorragend abzuschirmen um sie auf die nachrückenden, quirligen Offensiv-Mitspieler zu verteilen. Um das allerdings mit Bravour zu erledigen, fehlt es ihm noch ein wenig an der Technik. Dass seine beim FC Sopron (Ungarn) genossene Grundausbildung nicht der seiner Mitspieler entspricht, weiß er selbst: "Ich bin jetzt zwar seit bald zwei Jahren hier, aber um das aufzuholen, braucht man viel Zeit."
Die hat er freilich nicht im Überfluss, deshalb schiebt Bajner nicht selten Extraschichten. "Ich muss wirklich viel arbeiten, noch mehr als die anderen. Das ist nicht leicht, aber ich spüre, dass das Training mich besser macht." Wirkte der Angreifer in der laufenden Saison zuweilen etwas glücklos und als alleinige Spitze ohne Bindung zur Mannschaft, sah das beim 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers am Freitag schon ganz anders aus. Da rieb sich Bajner in den Zweikämpfen aus, wirkte agil, fit und unnachgiebig, zeigte, wofür Wagner ihn so sehr schätzt.
Es war aber auch einmal mehr ein Spiel, in dem seine größte Schwäche zutage trat. Die mangelhafte Torgefahr ist ein Problem, mit dem sich Bajner nun schon seit geraumer Zeit plagt. Erst drei Tore erzielte der Rechtsfuß im laufenden Fußballjahr, zwei davon im Hinrunden-Finale gegen den VfB Stuttgart II. In seinem ersten Dortmunder Jahr hatte das zuerst noch anders ausgesehen, in seinen ersten acht Einsätzen für den BVB traf er schon viermal - doch danach kam das Tal, das er noch immer nicht wirklich durchschritten hat. "Er hat immer wieder gute Szenen. Ich würde mir wünschen, dass Balint in so einer Situation einfach mal Glück hat und der Ball auch irgendwie rein geht", fasst Wagner die Auftritte seines Spielers in Worte. Bajner selbst kam nach dem Unentschieden gegen die Kickers zu einem ähnlichen Fazit: "Ich fühle mich sehr fit, habe alles versucht und auch auf das Tor gehofft. Aber es ist eben nicht so einfach."
Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass Bajner, für den sich in der Vergangenheit immer wieder mal interessierte Vereine beim BVB meldeten und abblitzten, diesbezüglich ab dem Sommer bei einem anderen Klub weiter an sich arbeiten muss. Diese werden dann mit ihm vielleicht nicht die personifizierte Torgefahr zu sich holen, dafür aber einen guten Teamspieler und vorbildlichen Arbeiter.




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