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Christian Wörns
"Es gibt keinen Karriereplan"

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Seit dieser Saison ist Christian Wörns Trainer der Schalker B-Junioren. Im Interview spricht er über Futsal, Unterschiede zu seiner Jugend und die Zukunft.

Mit seiner Mannschaft nimmt Wörns am 29. und 30. März an der Junioren-Hallenmeisterschaft in Gevelsberg teil. Das Futsal-Turnier ist mit sechs Bundesliga-Mannschaften hochkarätig besetzt: Neben dem FC Schalke 04 nehmen unter anderem Hertha BSC, der VfB Stuttgart, der 1. FC Nürnberg und Holstein Kiel teil. Auch der VfL Bochum, aus der gleichen Liga wie das Team von Christian Wörns, hat sich für die Endrunde qualifiziert.

Herr Wörns, welchen Stellenwert hat ein solches Turnier, bei dem sich Ihre Mannschaft auch mit Teams messen kann, gegen die man sonst nicht spielt?
Das Event ist hochwertig besetzt und es gibt natürlich viele Image-Punkte zu verteilen. Obwohl der Zeitpunkt etwas ungünstig ist – es läuft nebenher die reguläre Saison – wird der DFB sicher etwas Tolles auf die Beine stellen.

Inwiefern wäre ein mögliches Aufeinandertreffen gegen Bochum ein besonderes Spiel, auch wenn es nicht auf Rasen stattfindet?
Man kann nicht vergleichen, was in der Meisterschaft und in der Halle stattfindet. Es ist auch eine ganz neue Erfahrung für uns alle. Der Ball ist beim Futsal kleiner und die Regeln sind ein bisschen anders.

Kann man trotzdem mit einer ähnlichen Taktik wie in der Bundesliga spielen?
Es ist vielleicht ein kleiner Ausschnitt, was die Taktik betrifft. Es ist ansonsten etwas komplett anderes. Man kann noch darüber sprechen, dass es ein Umschaltspiel ist, Offensive, Defensive, bzw. umgekehrt. Man geht in die Zweikämpfe, braucht wahrscheinlich auch eine gewisse Handlungsschnelligkeit, weil der Raum natürlich unheimlich eng ist und weil es keine Bande gibt. Man braucht auch eine gute Passqualität und einen guten ersten Ballkontakt. Denn wenn man in diesem Bereich Fehler macht, ist der Ball direkt im Aus.

Auf was für eine Atmosphäre können sich die Spieler bei so einem Hallenturnier einstellen?
Die Atmosphäre wird toll sein. Und wir gehen da hin, um uns gut zu verkaufen und nach Möglichkeit auch eine gute Platzierung zu erreichen. In der Halle ist es natürlich noch einmal ein bisschen enger: Die Zuschauer sind ganz nah am Spielfeld, die Halle ist geschlossen. Da ist die Akustik noch ein bisschen lauter, als wenn man draußen spielt.

"Ich probiere regelmäßig in der Halle zu spielen"

Auf welche Spieler muss man ein besonderes Auge behalten?
Es sind zu diesem Zeitpunkt auch Länderspiel-Maßnahmen, deswegen fehlen uns ein deutscher und zwei polnische Nationalspieler, also können wir leider nicht in Bestbesetzung antreten. Aber ich glaube, dass wir Spieler auf das Parkett bringen, die die Qualität haben, in der Halle zu spielen. Da gehe ich von technisch guten Spielern aus, die auch eine gewisse Antriebsschnelligkeit und gutes Spielverständnis mitbringen.

Haben Sie selber schon einmal Futsal gespielt?
Ich probiere regelmäßig noch in der Halle zu spielen. Aber da ist eine Bande drumherum. Futsal habe ich noch nicht gespielt. Ich habe es mir ab und zu im Fernsehen angeschaut, wenn Weltmeisterschaften sind. Sonst hatte ich bisher noch keinen Berührungspunkt.

Laut dem DFB-Masterplan soll bis 2015 bei jedem Hallenturnier Futsal gespielt werden. Wie stehen Sie zu dieser Ambition?
Ohne Bande könnte es etwas langweilig werden. Die eine Mannschaft stellt sich hinten hinein, dann probiert der Gegner sie zu bespielen. Und dabei kann man nicht über die Bande kommen, über die das Spiel etwas schneller wird. Aber das Event an sich ist eine tolle Sache. Ich hoffe auch auf einen Effekt im Team-Building.

Wie hat sich der Fußball, im Vergleich zu Ihrer Jugend, im Juniorenbereich verändert?
Wir hatten nicht so viele Trainingseinheiten. Wenn man zum Beispiel auf einer Kooperationsschule ist, dann haben die Jungs zusätzlich noch zwei Mal vormittags Schultraining, dass sie dann insgesamt auf sechs Einheiten kommen. Das war bei uns schon anders. Wir hatten drei bis vier Einheiten.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Vereinen?
Das funktioniert gut. Sie gehen zum regulären Unterricht und haben neben dem Schultraining natürlich noch das Training auf dem Platz. Die Jungs sind von morgens bis abends eingespannt, deswegen ist es manchmal etwas stressig.

Nach einem Jahr C-Junioren beim VfL Bochum sind Sie nun bei den Schalker B- Junioren Trainer geworden. Kommen nächstes Jahr die A-Junioren, dann die Amateure und irgendwann die Profis?
Ich habe jetzt einen Zweijahresvertrag bei der U 17 unterschrieben und fühle mich da auch sehr wohl. Es gibt keinen Karriereplan. Ich versuche das alles so gut zu machen wie nur möglich, nach bestem Wissen und Gewissen. Und dann muss man halt mal sehen, was dabei herauskommt.

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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