Rot-Weiß Oberhausen

Kühn, der bescheidene Erfolgsgarant

Wo würde RWO wohl stehen, wenn sich Kühn drei Minuten nach Anpfiff des Hinspiels bei Viktoria Köln im vergangenen September keinen Muskelbündelriss in Kombination mit einem Adduktorenabriss zugezogen hätte? Der Torwart verpasste daraufhin die gesamte restliche Hinrunde, in der sich die Oberhausener überwiegend schwach präsentierten.

15 Partien bestritt der 21-Jährige in der laufenden Saison über die volle Distanz, elf davon gewann RWO, vier Mal musste sich das Team von Trainer Peter Kunkel mit einer Punkteteilung begnügen. So auch beim 1:1 im Rückspiel gegen Viktoria Köln. "Es war ein sehr gutes und intensives Spiel. Wir sind nach dem Gegentor glücklicherweise schnell zurückgekommen. Insgesamt denke ich, dass das Unentschieden auf jeden Fall in Ordnung geht", bilanzierte der RWO-Schlussmann nach Spielende.

Mit dem Remis konnten die Rot-Weißen vorerst den dritten Platz vor der Kölner Viktoria festigen. Schwer mitverantwortlich für die erstaunlich gute Saison der Kleeblätter sind jedenfalls die grandiosen Paraden des Torwarts, der vor der Saison vom Zweitligisten SV Sandhausen an die Lindnerstraße ausgeliehen wurde. Gerade einmal acht Gegentore musste Kühn in seinen 15 komplett absolvierten Spielen schlucken. Trotz seiner überragenden Bilanz bleibt der gebürtige Beckumer bescheiden: "Natürlich freut mich das, wenn ich der Mannschaft helfen kann. Ich habe hier eine gute Bilanz vorzuweisen und hoffe, dass ich das bis Saisonende so halten kann", äußert sich Kühn lapidar.

Wie entscheidet Sandhausen?

Ob er aber über auch das Saisonende hinaus den Kasten der Rot-Weißen sauber halten wird, bleibt weiterhin unklar. Kühn besitzt einen bis 2015 gültigen Vertrag beim SV Sandhausen, ob der Zweitligasiebte seinen Ersatzkeeper zum Sommer zurückholt, steht noch nicht fest. "Ich habe bisher nichts vom SVS gehört. Stand jetzt habe ich da einen Vertrag. Aber im Fußball ist ja bekanntlich alles möglich, warten wir es einfach ab", meint Kühn. Im Kontakt zu anderen Klubs steht er nach eigenen Angaben auch nicht.

Es bleibt für die Kleeblätter zu hoffen, dass sich Sandhausen dazu durchringt, den Schlussmann endgültig ziehen zu lassen. Denn will man in der kommenden Saison ernsthaft um den Aufstieg mitspielen, wird ein derart hochklassiger Torhüter dazu vonnöten sein.