Während Viktoria Köln Samstag eher so wirkte, als ginge es nicht mehr um alles, was ja nun auch der Fall ist, zeigte sich RWO beim 1:1 gegen die Domstädter nach wiederholter englischer Woche an der Grenze.
„Wir kommen im Training nicht mehr dazu aufzubauen. Wir halten die Belastung gering und regenerieren hauptsächlich“ verweist Trainer Peter Kunkel auf seinen dünnen Kader. Dabei steht heute, 19.30 Uhr, gegen die SF Lotte die wahrscheinlich schwerste Aufgabe der letzten Wochen an. Denn für die Sportfreunde geht es noch um alles.
Die Gäste haben als einzige Mannschaft der Liga noch halbwegs Sichtweite zu Fortuna Köln und empfangen die bald zum direkten Vergleich. Sieben Punkt Rückstand sind eine Macht, aber immer noch einen Versuch wert. Also dürften die Westfalen in Oberhausen definitiv auf Sieg spielen.
Das werden die Kleeblätter auch, wenngleich die Mittel dazu begrenzter erscheinen. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen vor allem in der Abwehr hat sich jetzt eine Formation gebildet, die seit Wochen im Dauerstress spielt. Wehwehchen sind an der Tagesordnung und führen im Training dazu, dass wohldosiert gearbeitet wird.
Akteure wie Ralf Schneider, die nach langer Pause zuletzt fünf Spiele in kurzen Abständen absolvierten, gehen am Stock. „Ich musste ihn Samstag runternehmen, er konnte nicht mehr“, so Kunkel. Da Pascale Talarski definitiv weiter ausfällt, wird Schneider wieder ran müssen. „In dieser Phase muss man sehr aufpassen, dass aus Wehwehchen keine ernsthaften Verletzungen werden“, weiß Kunkel und bremst daher ab.
Dennoch wird die erste Elf aus dem Viktoria-Spiel zu Beginn wieder zum Zuge kommen, da sie im Moment das Beste darstellt, was die Rot-Weißen auf dem Rasen zu bieten haben. Dies beispielsweise gilt auch für Patrick Schikowski, dem eine Pause ebenfalls gut tun würde.
Kunkel weiß aber auch: „Training ist das Eine, Spiel das Andere. Dort kann man nichts zurück halten.“ So nimmt er diesmal den verheerenden Auftritt aus der Hinrunde zur Motivation. Dort wurde seine Mannschaft wie nie wieder mit 4:0 auseinander genommen und hätte sich nicht beklagen können, wenn das noch klarer ausgefallen wäre. Christoph Caspari dürfte in Erinnerung daran heute noch schwindlig werden. Kunkel setzt aber auf dieses frustrierende Erlebnis, um zumindest von dieser Warte aus noch Adrenalin in sein Team zu pumpen.
Für Lotte mag es noch um die Meisterschaft gehen, für RWO geht es um den Anspruch, mit den Besten der Liga mithalten zu können. „Genau das wollen wir bestätigen, auch wenn es ganz schwer wird“, sagt Kunkel. Dazu gehöre dann ein kühler Kopf, 100-prozentige Hingabe und wie immer ein bisschen Glück im Spielverlauf.




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