Sportlich betrachtet ist die Saison von Wacker Burghausen ein Desaster. Nach einem völlig vergeigten Start in die Saison rissen die Bayern Anfang September die Reißleine und entließen Trainer Georgi Donkov. Der Bulgare hatte in den bis dahin stattgefundenen sieben Spielen gerade mal einen einzigen Punkt einfahren können. Auf ihn folgte der frühere "Löwe" Uwe Wolf, mit dem Wacker dann auch ein paar Zähler sammelte. Dennoch konnte Burghausen in dieser Saison noch zu keinem Zeitpunkt die Abstiegsränge verlassen, die Hypothek der vielen Niederlagen zu Beginn ist zu groß.
War es trotz dieser schwierigen Situation mit drohendem Abstieg in die Regionalliga Bayern bislang verhältnismäßig ruhig um den Verein, haben nun ein paar Reservisten dafür gesorgt, dass die Stimmung einen zusätzlichen Dämpfer erhält. Wie die Süddeutsche Zeitung und heimatsport.de übereinstimmend berichten, entschieden zehn tags zuvor in der Reserve eingesetzte Spieler beim sonntäglichen Training, die von Cheftrainer Wolf für sie angeordneten extra-Laufeinheiten mit Massageball nicht nötig zu haben. Stattdessen beendeten sie gemeinsam mit den Profis das Training und wollten sich vom Acker machen. Als der erzürnte Wolf ihnen hinterherrief und mit Vertragsauflösungen drohte, machten immerhin drei der Rebellen kehrt und begannen mit der angeordneten Einheit.
Auch Strafen müssen erdulded werden
Burghausens Geschäftsführer Florian Hahn kündigte bereits interne Strafen an, danach sei die Sache dann aber erledigt. Zumindest der letzte Teil der Aussage bleibt anzuzweifeln, schließlich begründen die Reserve-Spieler ihre Auflehnung mit ungleicher, schlechterer Behandlung. "Sauhaufen" soll Wolf das ebenfalls akut vom Abstieg in die Landesliga bedrohte U23-Team schon genannt haben, dem zusätzliche Einheiten folglich wie reine Schikane vorkommen. Hahn bekräftigte gegenüber "heimatsport.de" jedoch die Bedeutung von Disziplin: "Selbst wenn sie es als Strafe empfinden, müssen sie es machen."
Sollten beide Wacker-Mannschaften im Sommer eine Klasse tiefer gehen müssen, wird sich im Verein - erst recht unter dem Eindruck der jüngsten Geschehnisse - mit Sicherheit eine Menge bewegen.



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