„International, international, Schalke international“, lautet einer der beliebtesten Schlachtrufe der S04-Fans, wenn sie mit ihrem Klub in Europa unterwegs sind. Doch die Verantwortlichen der Königsblauen schielen längst über den alten Kontinent und haben neue Märkte jenseits der nahen Grenzen im Blick. So ist die Partnerschaft mit der Sportrechteagentur Kentaro ein erster großer Schritt, um den FC Schalke 04 als globale Marke zu installieren.
Als Botschafter des deutschen Fußballs schickt die DFL seit Jahren verschiedene Bundesligisten durch die Weltgeschichte, gerne auf die Arabische Halbinsel, aber auch mal nach Südafrika. Schalke geht diesen Schritt nun selbst und will sich dort positionieren, wo bisher höchstens ein paar versprengte Exil-Gelsenkirchener die königsblauen Farben vertreten.
Wenn Anfang August in der Arena der Schalke 04 Cup mit Newcastle United, dem FC Malaga und voraussichtlich dem FC Everton steigt, dann sind die Gegner nicht zufällig gewählt. Vereine aus der Premier League ebnen den Weg nach Asien, wo bei Spielen von Manchester United, der FC Chelsea und der FC Arsenal Millionen Menschen vor den Fernsehern sitzen.
Natürlich sind Newcastle und Everton nicht die erste Garde im Mutterland des Fußballs, dafür ist ihr Gastauftritt im Revier auch bezahlbar. Die Primera Division hingegen ist in Latein- und Südamerika das große Ding, auch hier ziehen naturgemäß die Großen wie Real Madrid und der FC Barcelona das größte Fanpotenzial an. Der FC Malaga mit dem „blonden Engel“ Bernd Schuster als Trainer ist jedoch für ein Turnier auf Schalke, zumal bei der ersten Ausführung, keine schlechte Wahl.
Die weltweite strategische Ausrichtung ist in erster Linie das Werk von Alexander Jobst. Der S04-Marketingvorstand hat vor seinem Wechsel zum FC Schalke bei Real Madrid, bei Siemens und bei der FIFA gearbeitet, er ist daher ein Fachmann für global operierende Marken. So wie der FC Bayern, der gerade am 1. April in New York sein erstes Auslandsbüro eröffnet hat, um sich auf dem riesigen US-Markt zu positionieren. Im Juli werden die Münchner zwei Freundschaftsspiele am Big Apple sowie in Portland absolvieren.
Schalke ist nicht der FC Bayern und betont gerne seine Wurzeln – Stichwort: „Kumpel- und Malocherklub“ . Die Zeiten aber, in denen die Knappen aus alter Verbundenheit zur Region beim VfB Hüls oder Schwarz-Weiß Essen spielen, sind wohl endgültig vorbei.
Für die treuen Fans im Revier ist das schade, aber wer Geld verdienen will, muss eben nach Shanghai, Rio de Janeiro oder Kuwait fliegen. So sieht sie aus, die schöne neue Welt des Fußballs.




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