RWE/MSV

"Ein Derby-Höhepunkt"

RWE gegen den MSV – mehr Emotionen gehen fast gar nicht. Es liegen nur zwölf Autominuten zwischen den beiden Traditionsklubs. Wenn ich in Bottrop ankomme, knistert es bereits und der Asphalt brennt.

Das Gleiche gilt für die Stimmung am Dienstagabend, wenn sich die Rivalen im Niederrheinpokal gegenüberstehen. Die Fans werden diesen Schlager zu einem unvergesslichen Moment für die Spieler machen. Die Mannschaft hat die einmalige Chance, den Duisburger Anhängern, die den Verein in den letzten zehn Monaten glorreich unterstützt haben, etwas zurückzugeben. Ein Sieg in diesem Spiel ist schlichtweg der Höhepunkt der Saison und einfach unbezahlbar.

"Ich musste den Essener umhauen"
Ich weiß es, denn ich kann mich noch sehr gut an den 15. August 1997 erinnern. Damals haben wir im DFB-Pokal in Essen gespielt, 2:1 gewonnen und damit unseren Weg nach Berlin geebnet. Dabei haben wir in Unterzahl gespielt, weil ich in der zweiten Hälfte die Ampelkarte kassiert habe. Ich musste den Essener aber umhauen, weil er sonst durch gewesen wäre und wir nicht ins Finale eingezogen wären. Dass wir das Derby trotz Unterzahl gewonnen haben, war genial und ein unvergesslicher Moment.

Allerdings ist die Brisanz heute noch viel größer als damals, weil sich die Wege getrennt haben und es dieses Spiel nicht mehr so oft wie früher gibt. Dennoch muss es friedlich bleiben. Dass sich so viele Gewaltbereite aus ganz Deutschland angekündigt haben, trübt die Vorfreude. Der Spaß und der Reiz an diesem Derby ist Spannung – Gewalt braucht da wirklich niemand. Ich hoffe, dass es ruhig bleibt und der MSV am Ende gewinnt. Das Ergebnis spielt dabei keine Rolle, Hauptsache wir kommen weiter.

Denn ohne respektlos gegenüber Uerdingen oder Hiesfeld zu sein, ist doch klar, dass wenn wir gegen RWE gewonnen haben, wir uns schon auf ein tolles Los in der ersten DFB-Pokalhauptrunde freuen dürfen. Schließlich ist das Halbfinale das vorgezogene Endspiel.