Erle 08

Müder ESV muss abreißen lassen

Rüdiger Kürschners versuchte am Montag die herbe Niederlage zu erklären: "Es war ein interessantes Derby vor rund 300 Zuschauern", berichtete der Trainerfuchs. Sein eigenes Team habe sich selbst unter Druck gesetzt, ist damit dann aber wohl nicht klargekommen. "Eintracht hat verdient gewonnen. Wir hatten eine sehr hohe Fehlerquote und waren sehr unkonzentriert."

Zwar hielten die Gäste die Partie an der Oststraße lange offen - Kevin Adade traf nach einer Stunde zum zwischenzeitlichen 3:3 - brachten sich dann aber gewissermaßen selbst auf die Verliererstraße: Christoph Auth unterlief ein Eigentor (66.), was Kürschners aber ärgerte, war etwas anderes: "Was mich bei meiner Mannschaft am meisten enttäuscht hat, waren die beiden Platzverweise." Chris Sallatzkat flog wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz, Francesco Schmidt wurde das Foul an seinem Gegenspieler als Notbremse ausgelegt. Da war die Begegnung aus sich der Forsthaus-Buben aber schon längst gelaufen.

Wenn der ESV nicht bald die Kurve bekommt, könnte das auch für das Rennen um die Meisterschaft gelten. "Erle 19 hat jetzt sehr gute Karten. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken", weiß Kürschners. Personelle Sorgen, einige Kicker sind verletzt oder können kaum trainieren, haben die Ausgangssituation des Rivalen verschlechtert. "Ich glaube trotzdem, dass es ein enges Rennen bleibt, denn viele Mannschaften müssen ja noch direkt gegeneinander spielen", will Kürschners die Flinte noch nicht ins Korn werfen.

Auch klar ist jedoch, dass die zuletzt müden 08er nach der 1:4-Pleite gegen Teutonia Schalke und der Klatsche gegen die Eintracht schleunigst wieder in die Spur kommen müssen. Sonst muss ihr Trainer den "Veilchen" nicht nur zu der guten Momentaufnahme, sondern zum Titel gratulieren. Kürschners jedenfalls gibt sich als fairer Verfolger: "Erle 19 ist sehr konstant, hat sich nach der Hinrunde gefangen. Chapeau, davor muss man den Hut ziehen."