Meiderich 06/95

Gemmer übernimmt im Sommer

Als er am Freitag eine Halbzeit lang den Meiderichern bei ihrem 4:0-Sieg gegen Vatangücü zusah, war für Ralf Gemmer schnell klar: Diese Mannschaft steigt nicht ab. Also gab er 06-Präsident Harald Schüffeln auch direkt seine Zusage für die kommende Saison, die am Dienstag dann auch öffentlich gemacht wurde. "Mit Ralf Gemmer wollen wir den nächsten Schritt machen", erklärt Schüffeln. Im Rahmen eines drei-Jahres-Plans soll der vor wenigen Tagen beim FSV Duisburg entlassene Trainer im Idealfall den Aufstieg in die Landesliga bewerkstelligen. "Das genießt aber nicht höchste Priorität", betont Schüffeln. "In erster Linie soll die Mannschaft fußballerisch weiterentwickelt werden."

Ausstattung verbessern, statt groß einzukaufen

Das meint auch Gemmer, für den die Perspektive, ein intaktes Team zu übernehmen und langfristig damit arbeiten zu können, den Ausschlag gab. "Wir werden 16 oder 17 Spieler aus dem aktuellen Kader halten, noch ein oder zwei Mann aus der Reserve integrieren und dann brauchen wir nur noch ganz wenige Externe." Wie seine Vorgänger Michael Kirstein und Thorsten Fligge, die auf eigenen Wunsch hin nach sieben Jahren ihre Posten zur Verfügung stellten, will Gemmer auf der Basis guter Jugendarbeit vor allem über Zusammenhalt kommen. "Wir haben ja nur wenig Geld. Und bevor wir jemanden holen, der dafür die Hand aufhält, statten wir lieber die Jungs ein bisschen besser aus, wenn es sich machen lässt."

Die Zusage steht - für die Bezirks- UND die Kreisliga

Die Frage ist natürlich: Was passiert, wenn die Meidericher, die momentan Platz 9 mit fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz belegen, doch noch absteigen sollten? "Der Verein braucht Planungssicherheit", zeigt sich Gemmer verständnisvoll. "Deswegen habe ich meine Zusage ligaunabhängig gegeben." Auch wenn noch nicht vollkommen sicher ist, ob auch im nächsten Jahr an der Honigstraße noch Bezirksligafußball gespielt wird, sollen in Absprache mit dem aktuellen Trainerteam Gespräche mit den Spielern über einen Verbleib geführt werden.