Doch am Ende war nicht mehr nur das Spiel ein Thema, nicht die schönen Tore von Alexander Langlitz (94.) und Pierre de Wit (107.), oder das schwache Elfmeterschießen von RWE, in dem die Gastgeber nicht einen Ball im Tor unterbrachten. Ein kleiner Teil der Anhänger von RWE und MSV sorgte für unschöne Themen abseits des Sports.
Vor Beginn der zweiten Halbzeit wurde zunächst im MSV-Block Pyrotechnik gezündet, einige Raketen wurden gen Himmel geschossen. Schwerer noch wiegten die Vorfälle in der 76. Spielminute. Nachdem einige vermummte Männer, die erst wenige Minuten zuvor den Block betreten hatten, ein Tor vor der Westkurve öffneten, rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an und bildete Ketten vor der Heim- und der Gästetribüne. Eine Aktion, über deren Verhältnismäßigkeit es Diskussionen unter den Zuschauern gab. Obwohl die Essener schnell den Rückweg in den Block antraten, schickte Schiedsrichter Guido Winkmann die Mannschaften erst einmal in die Kabine, bis der Großteil der Polizisten den Platz wieder verlassen hatte. Das Spiel wurde erst mit einer fast 30-minütigen Verzögerung fortgesetzt.
Nach der Partie äußerten sich die Vereinsvorsitzenden Udo Kirmse (MSV) und Dr. Michael Welling (RWE) auf der Pressekonferenz. Kirmse erklärte zunächst: "Was hier passiert ist, ist ein No-Go. Wir sind sehr enttäuscht, wie sich unsere sogenannten Fans benommen haben. Wir werden alle Mittel ausschöpfen, die uns zur Verfügung stehen, und Stadionverbote aussprechen, wenn wir die Täter identifiziert haben."
Welling macht die gleiche Ankündigung und verdeutlichte, wie sauer er auf die Leute war, die die große Bühne nutzen wollten und dafür sorgten, dass im Nachgang nicht mehr ausschließlich über ein tolles Fußballspiel geredet werden kann: "Wenn ich diesen Störern gegenüber stehen würde, würde ich sagen: 'Verpisst euch, ihr macht den Fußball kaputt!' Für alle Beteiligten sind die heutigen Geschehnisse extremst traurig."
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