BW Mintard

Zehn Tore im Spitzenspiel

Sechs Spieltage vor Schluss haben die Mülheimer satte sieben Zähler Vorsprung vor dem Verfolger aus Kray. "Ich nehme aber noch keine Gratulationen an, da bin ich altmodisch. Erst wenn wir rechnerisch nicht mehr einzuholen sind, können wir feiern", tritt Marco Guglielmi auf die Euphoriebremse.

Die rund 160 Zuschauer auf der Sportanlage "Auf der Aue" konnten Zeugen eines wahren Fußball-Spektakels werden. "Für die Besucher hat sich das Eintrittsgeld gelohnt. Ich als Trainer bin dagegen fast verrückt geworden", sagt Guglielmi. Der ehemalige Landesligaspieler hatte auch allen Grund dazu. Seine Mannschaft spielte in der Anfangs-Viertelstunde den Gegner aus Essen-Kray förmlich an die Wand und führte mit 3:0. Wer gedacht hatte, dass das Spitzenspiel bereits entschieden sei, musste sich eines Besseren belehren lassen. Blau-Weiß lehnte sich angesichts der komfortablen Führung zurück und prompt kamen die 04er heran. "Wir hatten Glück, dass wir zur Halbzeit noch mit einem Tor geführt haben. Ich musste in der Pause ein wenig lauter werden", verrät Guglielmi.

Doch die Ansprache des Erfolgstrainers hatte zunächst einmal keine Wirkung gezeigt. Benjamin Fröhlich (49.) schoss den viel umjubelten 3:3-Ausgleich für den SV Kray. Erst dann wachte Mintard auf - allen voran Marco Brings, der drei Treffer erzielte. Letztendlich siegte Blau-Weiß beim einem Torfestival mit 6:4. Guglielmi: "Das war eines Spitzenspiels nicht würdig. Dass die beiden ersten Mannschaften der Liga so viele Gegentore kassieren, ist schon übel. Naja, am Ende haben wir aber gewonnen und da will ich auch nicht viel meckern."

Ob C-Lizenzinhaber Guglielmi, der nach dem Doppel-Aufstieg mit der Reserve der SV Schonnebeck nun vor seinem dritten Aufstieg in Folge steht, auch in der kommenden Saison die Mintarder betreuen wird, ist noch offen. Guglielmi: "Ich will den Verein voranbringen und step by step professioneller gestalten. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen den Weg mitgehen wollen. Wenn wir uns da einig werden, dann steht einer Vertragsverlängerung eigentlich nichts im Wege."