Für den 43-Jährigen war das durchaus eine Herausforderung. Mit Jugendfußball war er bis dahin noch nicht in Kontakt gekommen – höchstens vielleicht, weil er als Profi-Trainer seiner ehemaligen Vereine mögliche Kandidaten aus den eigenen Reihen von der Tribüne aus beobachtete.
Zu Gast bei Klopp und Favre
Zu seinem neuen Engagement kam er auch eher etwas per Zufall. Nach Trainerjobs in Kleve, bei RW Ahlen und den Kickers Offenbach, wo er im Februar letzten Jahres entlassen wurde, war er auf Jobsuche und hospitierte erst bei Jürgen Klopp und später bei Lucien Favre, als sein Vorgänger Horst Steffen den Weg zu den Stuttgarter Kickers antrat. Schon wurde der ehemalige Gladbacher gleich in Beschlag genommen und bis 2016 als Chefcoach verpflichtet.
So spontan er wieder unter der Haube war, so schwer fiel ihm die Arbeit mit den Jugendlichen am Anfang. „Es war erst nicht leicht für mich. Meine Erwartungen an die Jungs waren viel zu hoch. Es war noch lange nicht alles selbstverständlich, was ich vorausgesetzt habe.“ Mittlerweile hat van Lent seinen Platz gefunden und fühlt sich „sehr wohl“ in der A-Jugend-Bundesliga. „Ich bereue es nicht, als Nachwuchstrainer angefangen zu haben. Die Jungs haben mich mit meinen Fehlern konfrontiert, in dem sie mir gezeigt haben, was ich falsch mache. Und irgendwann haben wir dann zusammengefunden.“
"Wir haben zusammengefunden"
Vor allem in der Hinrunde lief es richtig gut für die jungen Fohlen. Platz zwei stand in der Winterpause noch zu Buche. Die Rückrunde haben die Gladbacher dagegen bisher in einer „sehr fahrlässigen Art und Weise“ verschenkt. „Hoffentlich können wir es zum Ende hin noch zum Positiven wenden. „Ich bin optimistisch, dass wir noch einmal kommen werden.“
Wohl auch, weil die Gladbacher immer noch den drittbesten Sturm aufweisen können. Bei dem Trainergespann kein Wunder. Van Lent zur Seite steht nämlich kein geringerer als Oliver Neuville. Die beiden Angreifer bringen es in der Bundesliga auf insgesamt 118 Treffer. Und mit dieser Erfahrung will der unerfahrene A-Jugend-Coach seine Jungs auf dem Weg in den Profifußball vorbereiten. Mit Sinan Kurt oder Marvin Schulz gibt es auch die ersten Talente, die „immer mal wieder bei der Ersten mittrainieren dürfen“, freut sich van Lent.
Am kommenden Wochenende trifft er mit seiner Elf auf Schalke 04. Keine einfache Aufgabe, wie der Borussen-Trainer vermutet. „Schalke hat im Moment einen riesen Lauf. In allen Wettbewerben spielen sie top. Von diesem Gegner werden wir uns sicherlich viel abschauen können.“



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