Noch vor dem Sieg über Sonsbeck kam es an der Buderusstraße zum nächsten personellen Einschnitt, denn der FCK trennte sich mit sofortiger Wirkung von Torwarttrainer Uwe Bandermann.
Chefcoach Karsten Hutwelker erklärt, warum: "Er hat sich einige Dinge zu Schulden kommen lassen, die ich nicht tolerieren kann. Er hat hier immer hervorragende Trainingsarbeit geleistet, aber wenn mich der Torwarttrainer seit zwei Wochen vor jedem Spiel fragt, ob er beim Abschlusstraining oder beim Spiel dabei sein müsse, muss ich mich ernsthaft fragen, ob derjenige wirklich alles für den Verein gibt.“
Hutwelker erklärt weiter: „Wer in unserer aktuellen Lage nicht 100-prozentig hinter dem Verein steht, den brauche ich auch nicht mehr. Deshalb habe ich ihm mitgeteilt, dass er seine Sachen packen kann, wenn er nicht richtig will. Danach hat er sich innerhalb von 30 Sekunden umgezogen und ist abgehauen.“
Aussagen, die normalerweise Bandermann zur Weißglut treiben müssten. Doch der Ex-ETBler reagiert gelassen. Nicht nur das, er zeigt sogar Verständnis für Hutwelkers Entscheidung und sorgt mit seiner selbstkritischen Art für ein Novum: "Karstens Ausführungen stimmen nicht ganz, deshalb schildere ich meine Sicht der Dinge: Auf der A40 gab es eine Vollsperrung. Ich bin nicht ortskundig, habe über 70 Minuten für die Fahrt durch Essen benötigt und bin deshalb zu spät zum Spiel gekommen. Als ich wusste, dass ich es nicht rechtzeitig schaffe, habe ich Karsten angerufen, er ist aber nicht an sein Handy gegangen. Dann habe ich unseren Co Deniz Tahirovic angerufen und er meinte, dass er auch im Stau stehen würde."
Bandermann wollte die Strafe nicht bezahlen
So weit so gut. Als Bandermann am Platz ankam, wurde er aber gleich mit einem süffisanten Spruch seitens Hutwelker empfangen. "Er meinte, da der Torwarttrainer nun auch da sei, wir ja anfangen könnten. Aber vorher solle ich noch eine Strafe bezahlen. Das habe ich aber nicht eingesehen, weil die Verspätung nicht mein Verschulden war. Genervt vom Stau und emotional geladen, habe ich Karsten Widerworte gegeben. Er sagte dann nur: Wenn ich nicht zahlen würde, könnte ich gehen und bräuchte nicht mehr wiederkommen. Weil ich nicht nachgeben wollte, habe ich meine Sachen gepackt, habe mich von den Jungs verabschiedet und bin weg."
Dass Bandermann nun seinen Job los ist, kann er verstehen: "Wenn ich Trainer wäre, würde ich es genauso machen. Als Coach muss man ein Alphatier sein. Wenn einer nicht mitspielt, dann Tschüss. Ich mag Karsten trotzdem und wünsche ihm sowie der Mannschaft viel Erfolg."
Und wie geht es nun weiter? Laut Hutwelker hat Stammtorwart Marius Delker
Marius Delker» zum Profil wohl „ein, zwei Kollegen in seinem Umfeld, die das Torwarttraining bis Saisonende übernehmen können.“ Delker selber findet den Abgang von Bandermann „sehr schade. Es war hier immer ein super Training unter ihm, er hat mich echt weitergebracht. Auch menschlich war er ein Guter.“



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