Apropos: Woher stammt er überhaupt dieser Xhino Kadiu? Kadiu wurde nicht in Albanien geboren, wie es zum Beispiel auf dem Portal transfermarkt.de vermerkt ist, sondern in Griechenland. An der Westküste wuchs Kadiu auf, dort sorgte er auch als Fußballer erstmals für Furore, absolvierte für den PAS Perwesa schon einige Spiele in der dritten griechischen Liga.
Dann zog es ihn zu seiner Freundin ins Niederbergische. Kadiu heuerte im Januar 2012 bei der TSG Sprockhövel an, die damals noch in der Westfalenliga spielte. „Am Anfang hat er sich ein bisschen schwer getan“, berichtet sein Berater Mehrdad Moradmand. Die Zahlen belegen es: zwei Tore in 15 Spielen in der ersten und fünf Treffer in ebenfalls 15 Spielen in der zweiten Saison sind okay, aber auch keine herausragende Quote.
Der große Durchbruch ist dem Stürmer in der aktuellen Spielzeit gelungen. 19 mal hat er bisher getroffen, vor allem in der Rückrunde scheint zu gelten: Läuft es bei Kadiu, dann läuft es auch bei der TSG. Von den letzten acht Spielen hat Sprockhövel nur eines verloren. Neun Buden steuerte der 23 Jahre alte Torgarant in dieser Zeit bei.
"Es haben sich schon ein paar Vereine gemeldet"
Das hat Begehrlichkeiten geweckt. „Ja, es haben sich schon ein paar Vereine gemeldet. Wir warten das mal ab und lassen uns mit einer Entscheidung Zeit. Xhino hat jedenfalls riesengroßes Potenzial. Ich glaube, dass er das Zeug dazu hat, sich auch in der Regionalliga durchzusetzen“, schwärmt Moradmand von seinem Schützling, den er als bodenständig und sympathisch charakterisiert. Und er ist anpassungsfähig: Sprach der Grieche vor zweieinhalb Jahren noch kein einziges Wort deutsch, so beherrscht er die neue Sprache inzwischen fließend.
Regionalligisten gibt es in der Gegend ja einige, die Zweitvertretungen der Profiklubs allerdings dürften aus Altersgründen nach noch jüngerem Personal fahnden: „Xhino wird bald 24, damit ist er leider etwas zu alt für die Reserve-Mannschaften“, sagt Moradmand. Ein U23-Coach hätte ihn beobachtet und ihn gerne verpflichtet, wenn Kadiu noch etwas jünger wäre.
Da sich die TSG Sprockhövel aber ausdrücklich als Ausbildungsverein versteht, der Bühne und Sprungbrett für talentierte Kicker ist, scheinen die Tage des Griechen am Baumhof allmählich gezählt.
Drei Trainingseinheiten sind Kadiu zu wenig
Kadiu jedenfalls tut alles dafür, seinem Traum vom sportlichen Sprung nach oben – im Idealfall sogar bis in den bezahlten Fußball – näherzukommen. „Er spielt nicht des Geldes wegen“, hält Moradmand fest – sonst wäre er schließlich wohl kaum in Sprockhövel. Ehrgeizig ist er trotzdem: Drei Trainingseinheiten reichen dem Kraftpaket nicht. Im Fitnesscenter ist er deshalb häufiger anzutreffen, um seinen Körper in Schuss zu halten.
Eines hat er aber nicht den Einheiten in der Muckibude, sondern den Auftritten auf dem Fußballplatz zu verdanken. Der etwas sperrige Name Xhino Kadiu ist allmählich in aller Munde...




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