Trainer Jens Keller hat mit Schalke 04 die erfolgreichste Bundesliga-Rückrunde der Klubgeschichte gespielt. Er hat den Verein bis ins Achtelfinale der Champions League geführt und zuletzt auch noch die verloren geglaubte Qualifikation zur Königsklasse durch einen 4:1-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg gesichert. Er hat fast alle Saisonziele erreicht - doch die Diskussionen um seinen Trainerposten reißen selbst jetzt nicht ab.
"Ich schmunzel nur noch darüber. Denn langsam ist es ja peinlich", sagte Keller am Samstag, nachdem Cheftrainer Thomas Tuchel mit seiner Bitte um eine Vertragsauflösung beim FSV Mainz 05 neuen Spekulationen um einen möglichen Wechsel zum Revierklub Tür und Tor geöffnet hatte. "Darüber rege ich mich gar nicht mehr auf", betonte Keller und verwies auf seine Erfolge mit der Mannschaft.
Heldt und Tönnies weichen Fragen zu Keller-Zukunft aus
Die Statistik lässt Keller selbstbewusst nach vorne blicken. Doch die Vereinsverantwortlichen lassen ihn im Unklaren über seine Zukunft. Ein Machtwort pro Keller hätte die Debatte am Samstagabend direkt beenden können. Es wäre angesichts des Erfolgs wohl ein idealer Zeitpunkt für den Start in eine gemeinsame Zukunft gewesen. Stattdessen übten sich Manager Horst Heldt und Vereins-Boss Clemens Tönnies jedoch im Ausweichen.
"Ich bin doch nicht der Begleiter von Spekulationen von anderen Vereinen. Da bin ich definitiv der falsche Ansprechpartner", sagte Heldt und verwies auf den bestehenden Vertrag mit Keller. Heldt lobte zwar "das gesamte Trainerteam", doch auffällig: den Namen Keller stellte der Manager zuletzt nur äußerst selten explizit heraus. Auch Tönnies wollte am Samstag außer der üblichen "Kein Thema"-Antworten kein klares Keller-Bekenntnis abgeben - immerhin jedoch ein deutliches Signal Richtung Tuchel: "Ich kann den Namen ins Reich der Fabeln verweisen", sagte er.
Schalke-Manager Heldt kündigt "intensive 14 Tage" an
Die Spieler stärkten ihrem Cheftrainer angesichts der erneuten Spekulationen zwar den Rücken, äußerten jedoch ebenso wenig den expliziten Wunsch, Keller um jeden Preis halten zu wollen. Im Tenor: loyal. "Bei uns im Verein gibt es, glaube ich, keine Diskussion. Der Trainer bleibt und hat eine super Arbeit in diesem Jahr gemacht", sagte Kevin-Prince Boateng. Keller sei ein junger Trainer, der auch noch viel dazulerne. "Das hat er dieses Jahr auch."
Fakt ist: Kein klares Bekenntnis, ist auch ein Bekenntnis. "Die nächsten 14 Tagen werden nochmal intensiv", kündigte Heldt am Samstag an. Eine Analyse der zweiten Saisonhälfte steht bevor - mit Vorstand und Aufsichtsrat. Es wird wohl auch um Keller gehen. Um seine Zukunft im Verein. Im Winter war er schon fast abgeschrieben, jetzt hat er zumindest eins sicher auf seiner Seite: sportliche Argumente. Ob auch die Vereinsverantwortlichen auf seiner Seite sind? Abwarten.




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