FC Kray

Hintertürchen Lizenzentzug

Nach dem erneuten Ausrutscher der Essener benötigt der Spitzenreiter aus Hönnepel-Niedermörmter aus den letzten beiden Spielen nur noch ein Pünktchen, um Platz eins zu sichern. Krays Trainer Karsten Hutwelker betont: "Wir müssen jetzt nicht mehr drumherum reden: Hönnepel ist Meister! Sie haben es sportlich geschafft und es deshalb auch verdient. Gratulation!"

Im Gegensatz zu seiner Elf haben die Spieler aus Kalkar Konstanz bewiesen. Auch wenn der Fußballlehrer gegen RWO II erneut einen "pomadigen" Auftritt seines Teams mitansehen musste, will er seine Jungs nicht an den Pranger stellen: "Jetzt draufzuknüppeln bringt doch nichts. Es reicht einfach nicht für ganz oben, das müssen wir akzeptieren."

Dass der Coach nach dem Tiefschlag von Sonntag derart reserviert bleiben kann, ist auch der Tatsache geschuldet, dass er sich direkt nach der siebten Saisonpleite auf die Zunge gebissen hat und lieber sofort nach Hause gefahren ist: "Ich hatte einfach keine Lust, nach diesem Auftritt Rede und Antwort zu stehen. Das war auch besser so. Denn wir müssen uns nun darauf konzentrieren, Zweiter zu werden."

Weil der SV Hönnepel-Niedermörmter bei der Lizenzierung Auflagen erhalten hat, die noch nicht erfüllt sind, besteht für den FCK noch die Möglichkeit, im Falle des Lizenzentzugs oder einem freiwilligen Rückzug des Dorfklubs nachzurücken. Dann wären die Kicker von der Buderusstraße zwar kein Meister, dürften aber in die Regionalliga zurückkehren.

Der Ex-Profi will Planungssicherheit

Eine Aussicht, die Hutwelker nicht ausschlagen würde, die ihm allerdings nicht unbedingt schmeckt: "Wenn Hö.-Nie. die Auflagen nicht erfüllen kann, hätten wir es als Zweiter verdient, auch wenn es für mich als Sportsmann einen faden Beigeschmack hätte. Doch ich habe diese Regeln ja nicht erfunden."

Die Essener spekulieren auf die nicht vorhandene aber vom Verband zwingend erforderliche Jugendabteilung des SV Hö.-Nie.. "Wenn es solche Regularien gibt, muss sich jeder Verein auch danach richten", meint Hutwelker: "Sonst brauchen wir in Zukunft kein Lizenzierungsverfahren mehr, sondern dann kann der Meister immer direkt aufsteigen – egal welche Voraussetzungen er hat."

Wie es auch sei, der Ex-Profi hofft nur auf eine schnelle Entscheidung, schließlich ziehen sich die Planungen für die neue Saison wie Kaugummi. "Viele potenzielle Neuzugänge warten ab, in welcher Liga wir spielen werden, aber auch die Vorbereitungsspiele kann ich noch nicht festzurren, weil die Oberliga-Saison drei Wochen später als die der vierten Klasse beginnt“, berichtet Hutwelker. „Wir wünschen uns einfach eine schnelle Entscheidung – egal wie sie ausfällt. Dann haben alle Beteiligten wenigstens Planungssicherheit."