Doch mit Trainer Markus Högner kam die stetige Weiterentwicklung an die Ardelhütte und der dritte Anlauf 2014 war endlich von Erfolg gekrönt. Potsdam, Saarbrücken, Köln und Freiburg mussten schon dran glauben, am Samstag (16.30 Uhr) steht der FFC Frankfurt als nächster auf der Abschussliste. Und das alles, weil in Essen inzwischen ein Duo an der Spitze steht, das bestens harmoniert.
Als SGS-Manager Willi Wißing Markus Högner im Sommer 2010 als Trainer nach Essen holte, da hat er zwar gehofft, dass die Frauen von der Ardelhütte unter ihm erfolgreich Fußball spielen. Dass sie jedoch schon im vierten Jahr unter dessen Leistung den Einzug ins DFB-Pokalfinale schaffen, hatte er sich höchstens erträumt.
Der Etat wird streng bewacht
Doch mit dem Coach ist ihm ein „Glücksgriff“ (Wißing) gelungen. „Erst hat er es geschafft, mit einer Mannschaft, die ihm vor die Nase gesetzt wurde, die Klasse zu halten und danach hat er junge Spielerinnen kontinuierlich zu gestandenen Bundesligaspielerinnen aufgebaut“, erklärt der Manager. Und diese drittjüngste Mannschaft der Liga hat er in dieser Saison zum bisher größten Erfolg der Vereinsgeschichte geführt. Wißing ist stolz. „Wir fühlen uns gnadenlos gut“, sagt er deshalb mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Der Erfolg gehört zu großen Teilen nämlich auch dem Manager, der seit 1970 den Schönebeckern angehört. Damals, mit 18 Jahren, hatte er zunächst Jugendmannschaften trainiert, ehe er später die Fäden bei den Frauen in der Hand hielt. Und weil er die seitdem nicht mehr losgelassen hat, hat sich die Mannschaft in all den Jahren stetig weiterentwickelt.
Auch, weil Wißing mit Argusaugen über den Etat wacht und stets darauf achtet, dass nicht mehr Geld ausgegeben wird als sich in den Kassen des Vereins befindet – was im Vergleich zu den meisten anderen Klubs der Bundesliga in all den Jahren nie viel war. Trotzdem ist Essen seit dem Aufstieg 2004 nicht mehr aus dem Fußball-Oberhaus abgestiegen, was der Manager immer wieder gerne betont.
In den letzten vier Jahren hat die SGS einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Essen spielt nicht mehr nur noch mit. Vor allem zu Hause bestimmt die Högner-Elf auch gerne, wo es lang geht. Das haben auch die großen Klubs wie Wolfsburg, Frankfurt und Potsdam zuletzt häufiger zu spüren bekommen, nicht erst in der 2. Runde des diesjährigen Cup-Wettbewerbs, als es Essen im sechsten Versuch endlich gelungen ist, sich gegen Turbine durchzusetzen und so der Siegeszug startete.
„Der DFB-Pokal ist nur eine Zwischenstation“
Beseelt vom Erfolg im DFB-Pokal, in dem die Essenerinnen – ob Sieg oder Niederlage – etwas Historisches für den Verein geschafft haben, schmieden die Verantwortlichen schon die nächsten Pläne. Obwohl die Harmonie in der Beziehung Högner/Wißing, wie in allen Partnerschaften, zwischendurch auch schon mal gestört wird, hat der Trainer seinen Vertrag im letzten Jahr bis 2016 verlängert. Beide haben Großes vor an der Ardelhütte. „Der Einzug ins Pokalfinale ist für uns natürlich das i-Tüpfelchen“, weiß Wißing. „Den Verein bringt das nämlich wieder ein ganzes Stück weiter nach vorne.“
Weiter nach vorne ist genau das richtige Stichwort. Gerade ist das Endspiel, von dem der Manager seit der ersten Runde gesprochen hat, erreicht, da holt Wißing zum nächsten Paukenschlag aus: „Der DFB-Pokal ist nur eine Zwischenstation“, erklärt er selbstbewusst, „in zwei, drei Jahren wollen wir an der Tür der Großen anklopfen können.“


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