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SV Hö.-Nie.
Chapeau vor der schweren Entscheidung

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Am Sonntag, zwölf Stunden nach der Entscheidung des SV Hö.-Nie., nicht in die Regionalliga aufsteigen zu wollen, bekam Meistertrainer Georg Mewes einen Anruf.

„Ein Funktionär des Verbands hat mir gesagt, dass wir die Lizenz erhalten hätten. Der Mannschaft und mir blutet das Herz jetzt doppelt, aber wir können die Entscheidung des Vorstands verstehen.“

Der hatte in Person des Vorsitzenden Alexander Kehrmann am Samstagabend den Lizenzantrag offiziell zurückgezogen und mitgeteilt, dass „wir uns noch gegen die Regionalliga entscheiden. Den Schuh, den wir uns da anziehen wollen, wäre momentan einfach zu groß – vor allem die organisatorischen und sportlichen Risiken sind unkalkulierbar“.

Die Entscheidung hat sich Kehrmann alles andere als leicht gemacht. Zum einen hat der Unternehmer alle Auflagen und Bedingungen erfüllt, Bauaufträge ausgeführt und eine Jugendabteilung aufgebaut. Zudem hat er die Mitglieder befragt, mit Sponsoren und natürlich dem Team gesprochen.

Kurz bevor er dann an die Öffentlichkeit ging, fuhr er noch zwei Stunden Fahrrad, um „den Kopf frei zu bekommen. Ich hatte beide Mitteilungen, sowohl für als auch gegen die Regionalliga vorbereitet“, berichtet Kehrmann: „Es war schwerer als gedacht, aber es ist gut, dass es nun entschieden ist. Die Spieler tun mir natürlich leid, aber wir müssen das Ganze sehen. Und für Profifußball sind wir einfach noch nicht so weit.“

„Kray hat sich keine Freunde gemacht!“

Doch auch die Spieler zeigen Verständnis. „Sie haben ihre Qualität wie auch die zeitlichen Probleme sehr realistisch eingeschätzt“, betont Kehrmann: „Ich wünsche mir, dass die Leute erkennen, dass wir uns gegen eine Spinnerei, aber für die Gesamtheit unseres Vereins entschieden haben. Wir sind keine Selbstdarsteller, sondern Realisten.“

Dass nun der FC Kray, der zuletzt den Druck auf eine Entscheidung erhöhte (RS berichtete), aufsteigt, interessiert Kehrmann nur am Rande: „Die haben sich mit ihrem Verhalten keine Freunde gemacht. Wenn man selbst genug eigene Probleme hat, muss man sich nicht auch woanders einmischen.“ Mewes ergänzt trocken: „Gratulation zum Aufstieg.“ Der Coach verspricht: „Meine Jungs werden in der neuen Saison keine Motivationsprobleme haben, denn wir haben einen starken Charakter.“

Einen Kommentar zu dieser außergewöhnlichen Entscheidung lesen Sie auf der zweiten Seite

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

KOMMENTARE

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  • 02.06.2014 14:47 Uhr
    ich kenne die Verhältnisse im Verein nicht. Wenn ich aber den Bericht (und insbesondere den, sorry, schwachsinnigen) Kommentar lese, entsteht bei mir der Eindruck, dass nicht der Verein, sondern eine Einzelperson praktisch alleine die wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen hat. Und sowas ist nie gut für den Fußball - nicht weit von Kalkar gibt es das reihenweise "schöne" Beispiele!
  • Jonny_95 03.06.2014 09:43 Uhr
    Respekt vor der Entscheidung. Aber Hö-Ni. steht damit nicht alleine, Hennef hat sogar zweimal auf den Aufstieg verzichtet, bevor man jetzt nach der dritten Meisterschaft in Serie den Sprung in die RL wagt.

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