Eigentlich war das wegen den Fehlens von Jakub Blaszczykowski (Reha nach Kreuzbandriss) vorherzusehen. Doch offiziell wurde dies erst am Montag auf einer Pressekonferenz verkündet. Zuvor hatte die Sportzeitung "Przeglad Sportowy" am Samstag Robert Lewandowski als neuen Kapitän der Polen vorgestellt und es wurde heiß darüber spekuliert, dass der zukünftige Bayern-Spieler die "Kadra" auch in der im September beginnenden EM-Qualifikation aufs Feld führen wird. Dortmunds "Kuba" soll dies alles über die Presse und nicht von Nationaltrainer Adam Nawalka persönlich erfahren haben.
"Heute wird es keine Spekulationen darüber geben, wer in der EM-Qualifikation der Kapitän sein wird. Aktuell ist es Robert, er wird die Verantwortung annehmen und die Mannschaft führen", sagte Nawalka auf der Pressekonferenz. Laut dem "Przeglad Sportowy" soll dem Nationalcoach am Ende seiner Rede noch herausgerutscht sein, dass Lewandowski auch in Zukunft Kapitän bleibt. "Wir sollten nicht zu weit in die Zukunft blicken. Es macht keinen Sinn Anfang Juni über das zu sprechen, was im September oder noch später sein wird. Die Zeiten, in denen ein Spieler mit der Binde nur geschrien und gegrätscht hat, sind vorbei. Seit ich auf allerhöchstem Niveau spiele, habe ich keinen Kapitän gehabt, der nur herumschrie. Zu den Spielern kann man auch mit normalen Worten und nicht mit Geschrei durchdringen", erklärt Lewandowski sein Vorhaben als Kapitän und stichelt indirekt wohl auch gegen Blaszczykowskis Interpretation der Kapitänsrolle.
Das Theater ist somit vorprogrammiert. Denn eigentlich war bislang in der polnischen Nationalmannschaft die Regelung klar: wer die meisten Länderspiele hat, der ist auch der Kapitän. Blaszczykowski, der seit 2010 die Binde trägt, spielte 68 Mal für die Auswahl, Lewandowski hat bislang acht A-Spiele weniger für sein Heimatland absolviert. Dass "Kuba" und "Lewy" sich privat alles andere als grün sind, bringt noch mehr Brisanz in die Angelegenheit um die Kapitänsbinde der polnischen Nationalmannschaft.
Fortsetzung folgt...



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