Kritische Mitglieder hatten über einen Anwalt Kontakt zu Vereinspräsident Christoph Jacob aufgenommen und gehofft, dass bis zum 31. Mai von Seiten des Vereins ein Termin bekanntgegeben würde. Das ist allerdings nicht geschehen. Ein vom Verein in Aussicht gestellter Termin in den großen Ferien (wohl der 11. August) stößt bei vielen ebenso auf Unverständnis wie der Zeitpunkt der turnusgemäßen Jahreshauptversammlung im September. Zu groß und drängend ist der Gesprächsbedarf beim kriselnden Regionalligisten.
Nachdem die Einladung zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vom Vereinsvorstand nun also ausgeblieben ist, kommt der Impuls jetzt von den Mitgliedern. Gemeinsam mit einem vierseitigen Anschreiben, das RevierSport vorliegt, reichten die Initiatoren am Mittwoch eine Unterschriftenliste ein, die 168 Mitglieder unterzeichnet haben. Damit sollten die formellen Anforderungen, um eine außerordentliche Mitgliederversammlungen einzuberufen, erfüllt sein.
Zweck des Begehrens ist laut eigener Aussage der Initiatoren, "dass der Verein durch entsprechende Nachwahlen zum Aufsichtsrat wieder voll handlungsfähig wird und das endlich so etwas wie Transparenz geschaffen wird." Die Mitglieder wollen demnach "wissen, wie es um ihre SG 09 bestellt ist, sowohl sportlich als auch finanziell."
"Familiärer Zusammenhalt, Jugendförderung und offene Kommunikation"
Während viele 09-Fans in den letzten Wochen auf den "Kabinen-Eklat" und die Folgen mit "Jacob raus!"-Rufen reagiert hatten, ist es der Initiative wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, Jacob abzusägen oder wegzuputschen. "Wir möchten ausdrücklich betonen, dass es uns nicht darum geht, Vorstand und Aufsichtsrat durch ein Misstrauensvotum zu stürzen, sondern es geht vielmehr darum, den Verantwortlichen die Chance zu geben, die Mitglieder umfassend zu informieren, den Verein wieder handlungsfähig zu machen sowie dem Vorstand die Möglichkeit zu geben, die Mitglieder auf dem schweren Weg mitzunehmen und die SG 09 wieder zu den Werten zu führen, die sie einmal stark gemacht haben: familiärer Zusammenhalt, Jugendförderung und offene Kommunikation."
Im Gegensatz dazu stehen die aufgelaufenen Ungereimtheiten, die die Initiatoren, zu denen auch das ehemalige Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglied Stefan Beermann gehört, in ihrem Schreiben detailliert aufführen. Am Schluss der Erklärung wird der Vorstand aufgefordert, bis zum 13. Juni zur Mitgliederversammlung einzuladen.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Vereinsführung dieses Mal rührt. Feststehen dürfte indes: Wenn es dann zur "MV" kommt, wird es ein langer Abend werden...



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